1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

30. September 2021 ©
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Niederzissen (dpa/lrs) - Die Wanderausstellung zu 1700 Jahren jüdischem Leben in Deutschland ist am Donnerstag in der ehemaligen Synagoge der Eifelgemeinde Niederzissen (Landkreis Ahrweiler) angekommen.
«Wir sind hier an einem Ort der jüdischen Geschichte, der in ganz spezieller Weise auch dafür steht, dass Kunst und Kultur einen wertvollen Beitrag zum Dialog leisten und Brücken bauen kann», erklärte der Staatssekretär im Integrationsministerium, David Profit (Grüne), im Namen der Landesregierung.
Die Ausstellung wurde vom Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz gestaltet und bislang in Koblenz und Zweibrücken gezeigt. Auf 16 Thementafeln wird die Geschichte des jüdischen Lebens in Rheinland-Pfalz veranschaulicht. Vorgestellt werden Persönlichkeiten, Bräuche und Bauten, die eine besondere Bedeutung für das jüdische Leben und die jüdische Tradition in Rheinland-Pfalz haben. Ende Oktober kommt die Ausstellung nach Bingen.
«Angesichts eines wachsenden Antisemitismus sind Begegnungen untereinander besonders wichtig», sagte Profit. Alle stünden in der Verantwortung, Antisemitismus zu erkennen, zu benennen und ihren Anzeichen entgegenzutreten - «denn er ist eine Kampfansage an unsere Grundwerte».
Das Jubiläum bezieht sich auf das Jahr 321. Damals erließ der römische Kaiser Konstantin ein Dekret, das es Juden ermöglichte, in Ämter der Kurie und der Stadtverwaltung berufen werden zu können. Das Dokument gilt als ältester Beleg jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
© dpa-infocom, dpa:210930-99-432830/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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