Betroffenheit in Sachsen nach schwerem Unwetter

15. Juli 2021 ©
15. Juli 2021 ©
Dresden (dpa/sn) - Die schweren Unwetter im Westen Deutschlands mit Dutzenden Toten haben auch in Sachsen Betroffenheit ausgelöst.
«Die Sächsinnen und Sachsen mit ihrer noch jungen Erfahrung von zwei Jahrhunderthochwassern können gut verstehen, was es bedeutet, liebe Menschen zu verlieren oder Hab und Gut zerstört zu sehen», erklärte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag in Dresden: «Die Zerstörungen, die die Fluten - in Sachsen in geringerem Maß als im Westen der Republik - angerichtet haben, sind erschütternd.»
Unwetter hatten am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ganze Landstriche verwüstet, Orte von der Außenwelt abgeschnitten und Häuser weggespült. Mindestens 42 Menschen sind durch die Unwetter gestorben. In Rheinland-Pfalz werden noch Dutzende Menschen vermisst. «So eine Katastrophe haben wir noch nicht gesehen. Es ist wirklich verheerend», sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in Mainz.
In Sachsen wird seit Dienstagabend ein 53 Jahre alter Mann vermisst, den in Jöhstadt (Erzgebirge) eine Sturzflut mitgerissen hatte.
Günther zufolge ist Sachsen «für den Moment gut vorbereitet. Aber niemand weiß, wie sich das Wetter in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln wird. Entwarnung kann ich leider nicht geben».
Die Bilder von den Verwüstungen im Westen riefen im Freistaat Erinnerungen an die verheerenden Hochwasser von 2002 und 2013 wach. Mitte August 2002 brach über Sachsen eine Jahrhundertflut herein. Monsunartige Regenfälle in Tschechien und im Freistaat lösten eine Katastrophe bislang ungekannten Ausmaßes aus. Die sächsischen Flüsse stiegen binnen weniger Stunden dramatisch an und hinterließen unermessliche Verwüstungen. 21 Tote waren zu beklagen. Der Schaden ging in die Milliarden.
Der Fluss Weißeritz setzte in der Nacht zum 13. August 2002 in Dresden die historische Altstadt mit ihren Barockbauten unter Wasser. Grimma und Döbeln wurden von den reißenden Wassermassen der Mulde verwüstet. Tage später stieg die Elbe unentwegt an. In Dresden, wo der Fluss im Normalfall zwei Meter Wasser führt, wurde ein Rekordwert von 9,40 Meter erreicht.
Die Flut, die damals auch andere Länder stark in Mitleidenschaft gezogen hatte, löste eine einzigartige Hilfswelle in Deutschland aus. Hilfsorganisationen schickten Mitarbeiter nach Sachsen, viele freiwillige Helfer unterstützten zunächst die Rettungsaktionen, später den Wiederaufbau. Bei einer weiteren Jahrhundertflut kam Sachsen 2013 dann weit glimpflicher davon.
© dpa-infocom, dpa:210715-99-396919/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

n-tv.de

Sachsen Große Bereitschaft zur Weiterbildung bei Beschäftigten

Sachsen, Beschäftigten, Weiterbildungsquote, Menschen, Dresden, Wirtschaftsministeriums, Bereitschaft, Auftrag, Weiterbildung, Studie Seit 2016 lassen sich mehr Menschen in Sachsen weiterbilden. Das zeigt eine Studie im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums. Dresden (dpa/sn) - Die Weiterbildungsquote in Sachsen ist ... mehr ... 15. April 2024

n-tv.de

Sachsen Ministerium ruft zur Teilnahme an Dorfwettbewerb auf

Sachsen, Teilnahme, Zukunft, Dorfwettbewerb, Mitmachen, Dresden, Dorf, Wettbewerb, Ministerium, Dörfer Dresden (dpa/sn) - Das sächsische Regionalentwicklungsministerium ruft Dörfer in Sachsen zur Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" auf. Mitmachen ... mehr ... 7. April 2024

swr.de

Zwei Menschen bei schwerem Unfall auf B31 bei Löffingen gestorben

Löffingen, Menschen, Freitagabend, Zwei, Toten, Polizei, Unfall, Breisgau, Laut, Autos Am Freitagabend ist es auf der B31 bei Löffingen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald zu einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Toten gekommen. Laut Polizei seien zwei Autos frontal zusammengestoßen. mehr ... 19. April 2024

n-tv.de

Sachsen Wolken und Regen lösen Sonnenschein in Sachsen ab

Sachsen, Wolken, Regen, Sonnenschein, Tagen, Dresden, Temperaturen, Tage Der Sonnenschein wird in den kommenden Tagen in Sachsen von Wolken und Regen abgelöst. Auch die Temperaturen gehen zurück. Dresden (dpa/sn) - Die sonnigen und warmen Tage gehen in Sachsen einem ... mehr ... 14. April 2024

n-tv.de

Sachsen Christliche Reiter und Friedensdemos: Sachsen feiern Ostern

Sachsen, Menschen, Rathen, Bräuche, Friedensrufe, Ostermarsch, Bautzen, Gottesdienste, Dresden, Christliche Dresden/Bautzen/Rathen (dpa/sn) - Gottesdienste, Bräuche, Friedensrufe - in Sachsen haben die Menschen ganz unterschiedlich ... Schon Karfreitag hatte ein Ostermarsch in Chemnitz Menschen vereint, ... mehr ... 1. April 2024

n-tv.de

Sachsen Regen und Wind in Sachsen

Sachsen, Regen, Sachsens, Dresden, Dienstag, Norden, Wind, Vormittag, Tageshälfte Dresden (dpa/sn) - Der Dienstag wird in Sachsen regnerisch und windig. Vor allem im Norden Sachsens ist am Vormittag mit Regen zu rechnen. In der zweiten Tageshälfte kann es in ganz Sachsen immer ... mehr ... 16. April 2024

n-tv.de

Sachsen Sechs Millionen für klimaneutrales und bezahlbares Wohnen

Wohnen, Sachsen, Millionen, Freistaat, Euro, Dresden, Aufruf, Projekte, Sechs Dresden (dpa/sn) - Sachsen will klimaneutrales und bezahlbares Wohnen im Freistaat mit sechs Millionen Euro fördern. Für den Aufruf "Wegweiser-Projekte: klimaneutral und bezahlbar wohnen ... mehr ... 9. April 2024

expand_less