Corona lässt Umsatz mit «Fairtrade»-Produkten sinken
Transfair-Chef Dieter Overath sieht in den Umsatzrückgängen aber nur eine Unterbrechung des Aufwärtstrends für faire Produkte. «Wir werden die Delle nicht nur ausbügeln, wir werden in diesem Jahr ein klares Plus hinbekommen», sagte er bei einer Online-Pressekonferenz. Das habe sich schon in den ersten Monaten des laufenden Jahres gezeigt.
Deutlich gesunken ist im vergangenen Jahr durch die zeitweise Schließung von Modegeschäften der Verkauf von Textilien. Rund 15,5 Millionen Kleidungsstücke und andere Textilien mit «Fairtrade»-Siegel wurden verkauft, 30 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Auch bei Bananen gab es ein kräftiges Minus. Verkauft wurden noch 112 000 Tonnen, 14 Prozent weniger als 2019. Der Grund sei der massive Preiskampf in den Supermärkten.
Dagegen hat der Absatz von Kaffee um 6 Prozent auf 24 000 Tonnen zugelegt. Fair gehandelter Kaffee habe damit in Deutschland einen Marktanteil von 5 Prozent, sagte Overath. Während der Verkauf über den Einzelhandel um 17 Prozent stieg, gab es im Außer-Haus-Bereich ein Minus von 34 Prozent, weil unter anderem Betriebskantinen und Universitätsmensen geschlossen waren.
Der faire Handel hat in Deutschland in den vergangenen Jahren regelmäßig zugelegt. Er macht aber weiterhin nur einen geringen Anteil am gesamten Handelsumsatz aus. Laut Transfair haben die Verbraucher im vergangenen Jahr im Schnitt rund 23 Euro für «Fairtrade«-Produkte ausgegeben. Es gibt mehrere Siegel für Produkte, deren Anbieter Wert auf gerechte Löhne und bessere Arbeitsbedingungen legen. «Fairtrade» ist das mit Abstand verbreitetste.
© dpa-infocom, dpa:210505-99-478140/2
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