Mitarbeiter von Flut betroffen

12. September 2021 ©
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Koblenz (dpa) - Die Debeka-Versicherungsgruppe ist nach eigener Aussage trotz Corona und Niedrigzinsen weiter auf Wachstumskurs.
Von der Flutkatastrophe im Juli sind auch eigene Mitarbeiter betroffen. Vorstandschef Thomas Brahm sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Unternehmen sei trotz seiner deutlichen Beitragssteigerung in der Krankenversicherung zu Jahresbeginn «in allen Bereichen gewachsen».
Die Beitragseinnahmen der Debeka-Versicherungen sind demnach im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,2 Prozent auf 6,157 Milliarden Euro gestiegen. Die Prognose für das Gesamtjahr 2021 liege bei 12,3 Milliarden Euro, so Brahm weiter - nach 11,44 Milliarden Euro im Vorjahr.
Von der Hochwasserkatastrophe am 14. und 15. Juli in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren laut Brahm auch 63 Debeka-Beschäftigte betroffen, «15 davon in extremer Form». In Bad Neuenahr-Ahrweiler sei das Wasser in die Debeka-Geschäftsstelle eingedrungen - nun arbeite sie in Containern. Für Flutopfer hätten «Debekaner» gut eine halbe Million Euro gespendet. Beim «größten Schaden in der Geschichte der Debeka Allgemeinen Versicherung» rechnet Brahm nach eigenen Worten mit einer Gesamtauszahlung von rund 60 Millionen Euro, wovon Rückversicherer wohl etwa die Hälfte übernähmen.
Auch Corona hält die Debeka weiter in Atem: Sie hat laut ihrem Vorstandsvorsitzenden bislang mit 50 650 Erkrankungen zu tun gehabt, fast 9750 davon mit Klinikaufenthalt, und mit 2315 Covid-19-Toten. Für Corona-Behandlungen habe die Versicherung bisher ohne Berücksichtigung der Beihilfe für Beamte 60 Millionen Euro gezahlt, hinzu kommen weitere 39 Millionen Euro für Corona-Hygiene wie Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel. Von den rund 16 500 Debeka-Beschäftigten arbeiteten noch mehr als 90 Prozent im Homeoffice. Von diesem Montag (13.9.) an gebe es eine «behutsame Rückkehr» in die Büros - Ziel seien in der Arbeitswoche zwei Tage zu Hause und drei bei der Debeka.
Angesichts einer Umfrage von Infratest-dimap im Auftrag des ARD-Magazins «Monitor», bei der sich kürzlich eine klare Mehrheit für eine sogenannte Bürgerversicherung im Gesundheitswesen ausgesprochen hatte, bekräftige Brahm seine Kritik an solchen Überlegungen. Die Aufgabe des bestehenden Parallelsystems von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen «würde die Qualität des Gesundheitssystems insgesamt verschlechtern». Brahm betonte: «Eine Bürgerversicherung mit mehr Beitragseinnahmen führt auch zu mehr Leistungsausgaben.» Das «beste Gesundheitssystem der Welt» werde von der Privatversicherung überdurchschnittlich mitfinanziert. Ohne diese würden sich etwa viele Landarztpraxen nicht mehr lohnen. Für den «Boulevardwahlkampf» vor der Bundestagswahl am 26. September sei das Thema zu komplex.
Die 1905 gegründete Debeka ist ein genossenschaftlich geprägter Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit traditionell vielen Beamten unter ihren Millionen Mitgliedern. Sie ist nach eigenen Angaben eine der größten deutschen Versicherungsgruppen und Marktführer in der privaten Krankenversicherung.
© dpa-infocom, dpa:210912-99-185545/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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