Festspiele beginnen mit den Proben

1. Juni 2021 ©
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Worms (dpa/lrs) - Bühne frei für «Luther»: Nach der pandemiebedingten Absage der Nibelungen-Festspiele im vergangenen Jahr hat das Ensemble in Worms mit den Proben für die diesjährigen Aufführungen (16.
Juli bis 1. August) begonnen. Es herrsche Aufbruchstimmung, sagte der künstlerische Leiter Thomas Laue am Dienstag. «Es ist ein seltsames, aber schönes Gefühl, weil die Spiele 2020 nicht stattfinden konnten.» Im Mittelpunkt des Stücks «Luther» von Autor Lukas Bärfuss steht der Reformator Martin Luther. Regie führt die Ungarin Ildikó Gáspár.
Die Proben begannen mit dem gemeinsamen Lesen des Stücks und inhaltlichen Fragen. Das Ensemble, darunter etwa Sunnyi Melles («Das Adlon») und Jürgen Tarrach («James Bond 007: Casino Royale»), begegnete sich zum ersten Mal. «Einige sind wegen der Test- und Quarantäneregeln früher angereist», sagte Laue. Grundsätzlich bleiben alle Akteure jetzt bis zum Ende der letzten Aufführung in Worms.
Für die Festspiele auf dem Freiluftareal am Dom unter der Intendanz von Nico Hofmann existiert ein umfangreiches Hygienekonzept. Von rund 1400 Plätzen auf einer Tribüne können nach jetzigem Stand rund 530 besetzt werden. «Wir werden genau schauen, wie sich die Zahlen und Regeln entwickeln», betonte Laue. Niemand könne eine exakte Prognose abgeben, wie sich die Pandemie entwickle. Die Festspiel-Macher hätten aber «das Ohr nahe an der Politik» für mögliche Änderungen. «Diesmal ist alles etwas anders», sagte er. Die Spiele finden seit 2002 statt.
Bei «Luther» geht es unter anderem um die Widerrufsverweigerung des Reformators vor 500 Jahren auf dem Reichstag in Worms. Dabei werden ihm die berühmten Sätze «Hier stehe ich. Ich kann nicht anders» zugeschrieben. Reformation und Kirchenspaltung nahmen ihren Lauf. Als Figur stehe der namensgebende Mönch jedoch nicht auf der Bühne, sagte Laue. «Luther tritt nicht auf, er ist aber allgegenwärtig.»
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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