Politikerin besucht Lager in Griechenland und fordert Hilfe

27. Mai 2021 ©
27. Mai 2021 ©
Lesbos/Bremen (dpa)- Die Linken-Vorsitzende Janine Wissler hat an die Bundesregierung appelliert, die weitere Aufnahme von Menschen aus griechischen Flüchtlingslagern zu ermöglichen.
Deutschland dürfe sich keinen «schlanken Fuß» machen und die Verantwortung für Geflüchtete auf die Länder an den europäischen Außengrenzen abwälzen, sagte Wissler am Donnerstag auf der griechischen Insel Lesbos.
Die Vorsitzende der Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft, Sofia Leonidakis, die zusammen mit Wissler ein Flüchtlingslager auf Lesbos besuchte, forderte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, Kommunen die eigenständige Aufnahme von Geflüchteten aus griechischen Lagern zu ermöglichen. Bremen und andere Bundesländer seien dazu bereit und dürften nicht weiter gebremst werden.
Leonidakis und Wissler besuchten das griechische Flüchtlingslager Kara Tepe. Es wurde errichtet, nachdem das ursprüngliche Lager Moria im vergangenen Sommer 2020 bei einem Großbrand zerstört worden war.
Die Zustände in dem Lager mit mehr als 6000 Bewohnern seien absolut erschütternd, sagte Wissler. Fließendes Wasser gebe es nicht, Kinder hätten keine Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Auch die medizinische Versorgung und den Zugang zu Lebensmitteln beschrieb die Linken-Chefin als unzureichend. Die Pandemie habe die Situation der Menschen noch weiter verschlimmert. «Die Geflüchteten dürfen das Lager nur einmal pro Woche verlassen.»
© dpa-infocom, dpa:210527-99-765449/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

expand_less