Oldenburg fordert Einführung einer Schwimmwoche
25. Mai 2021
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25. Mai 2021
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Schwerin (dpa/mv) - Der oft unzureichenden Schwimmfähigkeit von Grundschülern will die Linke in Mecklenburg-Vorpommern mit einer Schwimmwoche für Fünftklässler begegnen.
Diese solle mit Beginn des kommenden Schuljahres eingeführt werden und mindestens fünf Stunden Training täglich umfassen. «Die ohnehin seit Jahren desaströse Lage bei den Schwimmfähigkeiten der Grundschülerinnen und Grundschüler hat sich aufgrund der Schul- und Sportstättenschließungen noch einmal dramatisch verschlechtert», konstatierte Linksfraktionschefin Simone Oldenburg am Dienstag in Schwerin unter Hinweis auf die Corona-Pandemie und begründete damit ihre Forderung.
Marode Schwimmhallen und fehlende Schwimmlehrer gelten als Hauptgründe für die Lücken im Schwimmunterricht. Nach einem Beschluss des Landtags hatte die Landesregierung deshalb im Vorjahr Geld für zusätzliche Schwimmkurse in den Sommerferien bereitgestellt, bei denen unter anderem DRK-Rettungsschwimmer zum Einsatz kamen. Laut Oldenburg wurden damit im vorigen Sommer lediglich etwa 1000 Kinder erreicht. Das entspreche nicht einmal 0,2 Prozent aller Grundschüler.
Neben der Schwimmwoche für Fünftklässler forderte Oldenburg für die vierten Klassen, eine zusätzliche Sportstunde für den Schwimmunterricht zur Verfügung zu stellen. «Um allen Kindern im kommenden Schuljahr regulären Schwimmunterricht zu ermöglichen, müssen alle dafür anfallenden Kosten vom Land übernommen werden. Das muss die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen dem Land wert sein», mahnte sie.
In der Regel findet der Schwimmunterricht spätestens in der dritten oder vierten Klasse der Grundschule statt. Einer Erhebung des Bildungsministeriums zufolge gab es im Schuljahr 2018/2019 unter den 13 100 Mädchen und Jungen der ersten Klasse noch 80 Prozent Nichtschwimmer, in Klasse 4 betrug der Anteil etwa 16 Prozent.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH