Erdbeeren lassen auf sich warten
In den unter Folientunneln stehenden Erdbeerpflanzen bei Obstbauer Wilhelm Herzberg bei Frankfurt (Oder) hängen schon einige rote Früchte, die meisten sind aber noch grün. «Derzeit sind nur Kostproben möglich», sagte Herzberg. In etwa zwei Wochen gehe es mit der Ernte richtig los, hofft er. «Zu Pfingsten gibt es dann Erdbeeren», ist er sicher.
Durch die Folien könne die Nachttemperatur um 1 bis 2 Grad im Inneren erhöht werden. Tagsüber steige die Temperatur bei Sonneneinstrahlung auf Werte zwischen 25 bis 30 Grad. «In der Regel ist eine Ernte etwa vier Wochen früher möglich als vom Freiland», sagte Herzberg. Unter Folie baut er auf 5000 Quadratmeter Erdbeeren an. Im Vorjahr erntete er dort etwa 15 bis 17 Tonnen.
Wegen der Erfahrungen der vergangenen Frühjahre mit zu niedrigen Temperaturen rechnet der Gartenbauverband mit einem zurückgehenden Anbau von Erdbeeren im Freiland. «Unter Folien gibt es mehr Sicherheit für den Obstbauer», sagte Jende. Etwa anderthalbfach höhere Erträge seien möglich. Für den Umstieg auf den Anbau im Tunnel seien aber einige Investitionen notwendig, da auch spezielle Bewässerungssysteme erforderlich seien.
In Brandenburg werden nach Angaben des Landesamtes für Statistik auf etwa 280 Hektar Erdbeeren im Freiland angebaut - etwa ein Viertel weniger als 2019. 2017 umfassten die Erdbeerfelder noch etwa 550 Hektar. 21 Hektar stehen in diesem Jahr unter Schutzabdeckungen. 2020 lag der Ertrag etwa ein Fünftel unter dem von 2019. Erreicht wurden 2200 Tonnen. In Brandenburg beschäftigten sich 2020 etwa 60 Betriebe mit der Erdbeere, im Jahr zuvor waren es noch 70.
Die Obstbauern bauen vor allem die Sorten Elsanta und Florence an, seit einiger Zeit aber auch Malling Centenary, mit sehr großen, aromatischen und geschmackvollen Früchten.
© dpa-infocom, dpa:210506-99-485780/2
Das könnte Sie auch interessieren ...
Keine ähnlichen Artikel gefunden.