Corona-Infektionen an Schulen

17. November 2021 ©
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Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns hat der Landeselternrat der Politik in Mecklenburg-Vorpommern Versagen vorgeworfen.
«Ich bin entsetzt, dass wir jetzt dieselben Diskussionen führen wie vor einem Jahr», sagte der Vorsitzende Kay Czerwinski am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Politik sei nicht in der Lage gewesen, Schlüsse aus der Krise im vergangenen Jahr zu ziehen und die Schulen pandemiefest zu machen.
Es sei bezeichnend, dass die flächendeckende Ausstattung der Schulen in MV mit Luftfiltergeräten als zu teuer eingeschätzt worden sei, «Sonst ist nie etwas zu teuer, nur wenn es um Schule und Kinder geht, dann ist das so», kritisierte Czerwinski.
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen betrug am Dienstag bei den Sechs- bis Elfjährigen in MV 427,6, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Bei den Zwölf- bis Siebzehnjährigen erreichte der Wert demnach 303,7. In der Gesamtbevölkerung lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 193,8. Sie steht für die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
Czerwinski forderte, die Schulen und auch die Freizeitangebote für Kinder und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern offen zu halten. Dass die Sieben-Tage-Inzidenz unter Schülern so hoch sei, liege auch daran, dass diese Gruppe mit am häufigsten getestet werde - zweimal pro Woche.
Von den rund 152.000 Schülern im Land waren mit Stand Mittwoch 318 infiziert. Am Tag zuvor waren es 263 und vor einer Woche 235. In Quarantäne sind deutlich mehr. Allein im Landkreis Nordwestmecklenburg waren am Mittwoch nach Angaben eines Sprechers 148 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren in häuslicher Quarantäne - «davon 68 positiv getestete Personen und 80 enge Kontaktpersonen».
In der Landeshauptstadt Schwerin sind aktuell drei Schulklassen komplett zu Hause, nachdem jeweils drei Infektionen nachgewiesen worden waren. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte meldete rund 100 Schüler in häuslicher Isolation, weil sie an Corona erkrankt, positiv getestet oder eine enge Kontaktperson seien.
Czerwinski gab zu bedenken, dass Kinder und Jugendliche fast nie schwer an Covid-19 erkrankten. Die Schäden durch Schulschließungen und die Schließung von Freizeitangeboten seien um ein Vielfaches größer. Er forderte eine zentrale «digitale Schule» für die Kinder in Quarantäne. Wechselunterricht, um die Kontakte zu begrenzen, sei in MV nicht umsetzbar. «Dafür fehlen uns schlicht die Lehrer, das wissen wir aus dem Vorjahr.»
© dpa-infocom, dpa:211117-99-35243/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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