A20-Protestcamp im Ammerland bereitet sich auf Winter vor
Der Bund plant, die bereits existierende Küstenautobahn A20 vom polnischen Stettin über Bad Segeberg in Schleswig-Holstein hinaus bis nach Niedersachsen zu verlängern. Sie soll die deutschen Seehäfen besser verbinden. Dabei sind Tunnel unter Elbe und Weser geplant. Über den Bau wird immer wieder gestritten, Klagen verzögern den Beginn. Befürworter erwarten durch die A20 eine Stärkung der norddeutschen Wirtschaft. Kritiker fürchten dagegen schwere Schäden für Moore, Marschlandschaften und Wälder durch den Autobahn-Neubau.
Die Aktivistinnen und Aktivisten des A20-Protestcamps im Ammerland sehen ihre Position gegen den Autobahn-Neubau gestärkt und verweisen auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Frühjahr, wonach der Gesetzgeber verpflichtet wurde, beim Klimaschutz nachzubessern. Auch ein kürzlich veröffentlichtes Rechtsgutachten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu verfassungsrechtlichen Bedenken beim Bundesverkehrswegeplan lasse nur den Schluss zu, Autobahn-Bauvorhaben wie die A20 zu stoppen, sagte Lauterbach.
Sollte das Urteil aber positiv für den Bau ausfallen, könnten nach Einschätzungen der Autobahn-Gegner bereits Anfang 2022 die ersten Bagger rollen. «Dann müssten wir erst recht bleiben», sagte Lauterbach. Um sich für die kalte Jahreszeit zu rüsten, seien die Zelte, die Mitte Mai auf der Wiese eines vom Trassenbau betroffenen Landwirts aufgeschlagen worden waren, abgebaut und Wohnwagen aufgestellt worden. Sie bildeten nun eine Wagenburg, sagte Lauterbach. Zuletzt sei das Lager noch gewachsen. Zwischen 10 und 20 Autobahngegner leben den Angaben zufolge abwechselnd in dem Camp.
© dpa-infocom, dpa:211104-99-859554/2
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