Initiative stellt Film zum Tatablauf vor

2. November 2021 ©
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Berlin (dpa) - 16 Jahre nachdem der Asylbewerber Oury Jalloh in einer Polizeizelle in Dessau starb, will eine Aufklärungs-Initiative erneut Erkenntnisse für ein Fremdverschulden vorstellen.
Dazu will sie in einer Pressekonferenz heute einen Film präsentieren. Es sei gelungen, «den Brandverlauf und den Tatort zu rekonstruieren», erklärte die Initiative. Daraus ergäben sich neue Erkenntnisse zum tatsächlichen Ablauf, der durch eine «professionelle Visualisierung» eines Filmemacher sichtbar gemacht würde.
Der 21-jährige Asylbewerber Oury Jalloh war betrunken und unter Drogen stehend im Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizelle bei einem Feuer gestorben. Ob er selber die Matratze angezündet hat, auf der er gefesselt lag, ist bis heute nicht geklärt. Die genauen Umstände des Todes konnten auch in zwei Gerichtsverfahren nicht aufgedeckt werden. Ein Polizist wurde 2012 verurteilt, weil er nicht dafür gesorgt hatte, dass Jalloh ausreichend beaufsichtigt wurde.
Zwei Sonderermittler stellten in einem 300 Seiten langen Untersuchungsbericht zahlreiche Fehler der Polizei und anderer Behörden fest. Die Aufklärungs-Initiative geht seit vielen Jahren davon aus, dass Jalloh angezündet und ermordet wurde. Sie stellte mehrfach Gutachten vor, die das belegen sollten.
© dpa-infocom, dpa:211102-99-837309/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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