SPD gewinnt Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt
27. September 2021
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27. September 2021
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Magdeburg (dpa/sa) - Die Dominanz der CDU ist in Sachsen-Anhalt ist gebrochen: Die Konservativen verlieren in Sachsen-Anhalt sechs der neun Direktmandate an SPD und AfD.
Auch bei den Zweitstimmen liegt die CDU nur noch auf Platz zwei. Die SPD hingegen gewinnt erstmals seit 2005 wieder Bundestagswahlkreise in Sachsen-Anhalt - die AfD zum ersten Mal überhaupt.
Die größten Gewinner der Bundestagswahl sind auch in Sachsen-Anhalt die Sozialdemokraten: Laut dem vorläufigen Ergebnis erreichte die SPD 25,3 Prozent der Zweitstimmen - ein Plus von 10,2 Prozentpunkten zu 2017. Damit holte die SPD im Land das beste Ergebnis seit 2005 und folgte dem Bundestrend.
Die CDU erreichte nur 21,0 Prozent und schneidet in Sachsen-Anhalt damit so schlecht ab wie nie zuvor bei einer Bundestagswahl. Die Konservativen landeten mit ihrem Ergebnis auf Platz zwei vor der AfD, die mit 19,6 Prozent gegenüber 2017 den gleichen Anteil an Wählerinnen und Wählern für sich gewinnen konnten. Stark büßten die Linken ein, die auf gerade einmal 9,6 Prozent kamen. 2017 hatte die Linkspartei mit 17,7 Prozent ein deutlich besseres Ergebnis erzielt.
Verbessern konnten sich hingegen neben der SPD auch die FDP und die Grünen. Die FDP bekam 9,5 Prozent der Stimmen, nachdem sie vor vier Jahren 7,8 Prozent erreicht hatte. Die Grünen erreichten mit 6,5 Prozent ihr bestes Ergebnis im Land bisher. 2017 waren es nur 3,7 Prozent gewesen.
Auch bei den Direktmandaten musste die CDU Verluste hinnehmen: Die SPD nahm den Konservativen vier Wahlkreise ab, darunter die beiden größten Städte Magdeburg und Halle. In den Wahlkreisen Anhalt und Mansfeld mussten sich die CDU-Kandidaten den AfD-Herausforderern geschlagen geben. Damit hat die AfD erstmals bei einer Bundestagswahl Direktmandate in Sachsen-Anhalt gewonnen.
In den ersten Hochrechnungen am Wahlabend hatte sich bundesweit ein knappes Rennen von CDU und SPD abgezeichnet. Die Union aus CDU und CSU fuhr demnach ihr bisher schlechtestes Ergebnis bei Bundestagswahlen ein. Entsprechend ernüchtert zeigte sich CDU-Spitzenkandidatin Heike Brehmer. «Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend», sagte die Bundestagsabgeordnete am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur. Wegen der schwachen Umfragewerte sei damit allerdings zu rechnen gewesen.
Der sachsen-anhaltische Spitzenkandidat der SPD, Karamba Diaby, sah im Ergebnis einen klaren Regierungsauftrag für seine Partei. «Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass die Bürger Olaf Scholz als Kanzler haben wollen», sagte Diaby der Deutschen Presse-Agentur angesichts erster Hochrechnungen. «Und diesen Effekt kann man nicht ignorieren.»
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH