Saar-Landtag fordert Perspektive für Ford

15. September 2021 ©
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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der saarländische Landtag setzt sich für den Erhalt des Ford-Standorts in Saarlouis über 2025 hinaus ein.
Der Standort müsse auch nach dem Auslaufen des Focus-Modells gesichert bleiben, heißt es in einem am Mittwoch in Saarbrücken einstimmig verabschiedeten Appell. Mit 5000 Beschäftigten sei der Autokonzern einer der größten Arbeitgeber des Landes. Hinzu kämen 2000 Beschäftigte bei den Zulieferern.
«Wir appellieren an die Unternehmensspitzen in Köln und Dearborn, dass Saarlouis über 2025 hinaus weiter Standort für moderne Mobilität sein wird. Auch der Ford der Zukunft muss Made in Saarlouis sein» heißt es in der Erklärung der Regierungskoalition aus CDU und SPD. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) versprach, die Landesregierung werde alles tun, um den Standort zu sichern. «Das ist unser Zukunftsversprechen an die Mitarbeiter.»
Nach Ansicht der Abgeordneten Petra Berg (ebenfalls SPD) ist es höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen. Zukunftsfragen müssten verlässlich und verbindlich beantwortet werden. «Es geht um mehrere zehntausend Menschen, die derzeit vom Ford-Management hängengelassen werden. Diese Hängepartie muss endlich ein Ende haben.»
Der AfD-Politiker Josef Dörr zeigte sich skeptisch: «Ford ist das Saarland und sind die Saarländer schnurz und wurscht.» Das Unternehmen werde nach den Grundsätzen geführt, möglichst viel Gewinn zu machen und den Betrieb insgesamt zu erhalten. «Unsere Wünsche spielen da null Rolle.» Daher müsse man nun hart verhandeln und überlegen, wie man es Ford «schmackhaft machen» könnt, im Saarland zu bleiben - vielleicht auch durch schmerzhafte Dinge wie weniger Lohn, längere Arbeitszeiten oder weniger Steuern.
Der Linke-Abgeordnete Jochen Flackus beklagte, dass Investitionen des Konzerns bislang am Saarland vorbeigelaufen seien. 830 Millionen Euro seien nach Köln gegangen - «ein schwerer Schlag auch beim internen Konkurrenzkampf in Deutschland». Der CDU-Politiker Marc Speicher bezeichnete Ford hingegen als «Nukleus eines gelungenen Strukturwandels».
© dpa-infocom, dpa:210915-99-231623/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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