Saarland setzt weiter aufs Impfen und Testen
3. September 2021
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Saarbrücken (dpa/lrs) - Das Gesundheitsministerium im Saarland setzt in der Corona-Pandemie weiter auf das Testen und Impfen.
«Wir müssen sicher durch den Herbst und Winter und jetzt schon Vorbereitungen treffen für das, was uns erwarten wird», sagte Staatssekretär Stephan Kolling (CDU) am Freitag in Saarbrücken. «Die Kurve der Erkrankung möglichst gering zu halten, das ist unsere Mission, unser Auftrag.»
Derzeit liege die Inzidenz in drei Landkreisen um die 100, im Land über 90. Die Pandemie laufe wegen der Delta-Variante des Virus schneller, als selbst Wissenschaftler des RKI es für das Saarland modelliert hätten. Deshalb ist es laut Kolling wichtig, dass die Impfbereitschaft über 75 Prozent betrage «und dass wir in unserem Saarland-Modell genau schauen, welche Maßnahmen wir ergreifen müssen, um unser Gesundheitssystem vor einer Überforderung zu schützen».
Zwar liege man mit einer Quote von 71,4 Prozent bei Erstimpfungen und 66,2 Prozent bei Zweitimpfungen «deutlich über dem Bundesdurchschnitt», sagte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU), doch damit gebe man sich nicht zufrieden. «Wir spüren eine nachlassende Impfbereitschaft ganz deutlich, das macht uns Sorgen.»
Zur künftigen Test- und Impfstrategie zählen nicht nur mobile Impfangebote an Schulen und Universitäten, sondern auch an sozialen Brennpunkten und in Einkaufszentren. «Das läuft hervorragend», bilanzierte Bachmann. Bislang seien dort 13.000 Menschen geimpft worden - «das hätte ich nie für möglich gehalten».
Darüber hinaus kündigte sie an, dass von Montag an (6. September) mit den Auffrischungsimpfungen in Altenhilfeeinrichtungen begonnen werde. Insgesamt soll 13.000 Bewohnerinnen und Bewohnern ein Impfangebot vor Ort gemacht werden. 141 von 149 Einrichtungen ständen bereits auf dem Tourenplan der Impfteams. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich dann impfen lassen. Bachmann geht davon aus, dass die sogenannten Booster-Impfungen in den Seniorenheimen am 11. November abgeschlossen sind. Danach sollen die rund 2200 Bewohner in besonderen Wohnformen die Chance zu einer Auffrischungsimpfung erhalten.
Das Gesundheitsministerium überarbeitete auch seine Teststrategie für wichtige Einrichtungen. Es empfiehlt unter anderem, dass nicht geimpfte Mitarbeiter in Krankenhäusern zweimal wöchentlich vor Dienstantritt getestet werden. In der Altenpflege gibt es laut Kolling die verbindliche Empfehlung, zweimal wöchentlich nicht immunisierte Bewohner zu testen, immunisierte Bewohner mindestens einmal wöchentlich. Ab der nächsten Woche sollen in einigen Kindertagesstätten und Grundschulen in einer vierwöchigen Modellphase zudem die sogenannten «Lolli-PCR-Tests» durchgeführt werden.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH