Wissenschaftler beobachten Borkenkäfer aus dem Weltall

5. August 2021 ©
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Trier (dpa/lrs) - Im Kampf gegen Borkenkäfer setzen Wissenschaftler jetzt auf mögliche Hilfe aus dem All: Mithilfe satellitengestützter Fernerkundung soll in einem Forschungsprojekt untersucht werden, ob die großflächige Ausbreitung des Schädlings anhand von Aufnahmen eines Spezialflugzeugs erkannt werden kann, wie die Universität Trier am Donnerstag mitteilte.
Das frühe Erkennen der Borkenkäfer, die meist Fichtenwälder befallen, ist entscheidend, um deren Ausbreitung einzudämmen: Indem man die befallenen Bäume dann rasch entfernt.
«Die Fernerkundung könnte hierzu deutlich präzisere und umfassendere Analysen liefern, als dies mit der derzeitigen aufwendigen und lückenhaften Beobachtung vom Boden aus möglich ist», teilte Geowissenschaftler Johannes Stoffels von der Uni Trier mit. Das Kooperationsprojekt der Uni Trier mit dem Luxembourg Institute of Science and Technology und dem Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald sei Teil einer europaweiten Kampagne der Weltraumagenturen Nasa und Esa.
Wie man den zwei bis drei Millimeter kleinen Borkenkäfer aus so großer Entfernung erkennen soll? Das erklärt Stoffels so: Wenn das Tier Fichten befalle, reagierten diese auch mit Veränderungen in den Nadeln. «Diese Reaktion wollen wir nutzen und herausfinden, ob sich aus dem Reflexionssignal, das von Fichtennadeln aufgezeichnet werden kann, Informationen über das Stadium und über die Verbreitung des Borkenkäfers erfassen lassen.»
Erste Daten konnten die Forscher bereits gewinnen: Der von Nasa und Esa bereitgestellte Spezialflieger flog demnach jüngst mit hochauflösenden Instrumenten an Bord über einen Teil des Nationalparks. Diese Daten würden nun mit am Boden entnommenen Proben von befallenen Bäumen abgeglichen. Voraussichtlich im Herbst solle die wissenschaftliche Auswertung beginnen.
© dpa-infocom, dpa:210805-99-723355/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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