Tiefbahnhof und Tunnel für Fernzüge
27. Juni 2021
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27. Juni 2021
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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Frankfurt sollen ein Tunnel für Fernzüge und ein neuer Tiefbahnhof entstehen.
Ziel des Milliarden-Projekts ist nach Angaben der Bundesregierung und der Bahn, deutlich mehr Kapazität für den Fernverkehr zu schaffen. Der Frankfurter Hauptbahnhof ist ein wichtiger Verkehrsknoten, verursacht als Kopfbahnhof aber häufig Verspätungen. Das Vorhaben soll die Engstelle auflösen und hätte damit bundesweite Auswirkung. Es wird heute bei einem Pressetermin (11.45 Uhr) in Frankfurt vorgestellt. Um 17.00 Uhr ist zudem eine zweistündige, digitale Info-Veranstaltung für Bürgerinnen und Bürger geplant.
Die Bahn hatte im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums in einer Machbarkeitsstudie untersuchen lassen, ob und unter welchen Voraussetzungen ein zweigleisiger Fernbahntunnel technisch machbar ist. Als im September 2019 die Machbarkeitsstudie angekündigt wurde, war von Kosten in Höhe von knapp 3,6 Milliarden Euro die Rede. Vor 2035 sei nicht mit einer Fertigstellung zu rechnen, hatte es damals geheißen.
Untersucht wurde auch der günstigste Verlauf des Tunnels - südlich oder nördlich des Mains. Der Tunnel soll vom Osten und vom Westen auf den neuen, viergleisigen Tiefbahnhof zulaufen, der unter dem Hauptbahnhof entstehen soll. Dieser soll bestehen bleiben, um vom Regionalverkehr angefahren zu werden.
Fernzüge sollen so bis zu acht Minuten schneller durch den Frankfurter Knoten fahren. «Der Tunnel ist ein zentraler Baustein für den klimafreundlichen Schienenverkehr und den Deutschlandtakt», erklärte die Bahn .
Es gab schon mehrmals Entwürfe für einen Tiefbahnhof in Frankfurt. Vor 25 Jahren etwa war das Projekt «Frankfurt 21» diskutiert worden - ähnlich wie in Stuttgart sollte der Kopfbahnhof durch einen Tiefbahnhof ersetzt werden. Das Vorhaben wurde 2001 wegen mangelnder Finanzierung zu den Akten gelegt.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH