80 Jahre Angriff auf Russland
Jahrzehnte nach Kriegsende gibt damit erstmals eine Gedenktafel auf dem abgelegenen Soldatenfriedhof Auskunft über das Schicksal der dort begrabenen russischen Kriegsgefangenen. Mit einer Kachel mit dem Namen des 1944 gestorbenen Soldaten Nikita Larschin wurde auch ein erstes Opfer aus der Anonymität geholt. Seine Enkelin und zwei Urenkel brachten seine Namenskachel an einer Holzstele an. Ludmilla Bagdonas hat Krause zufolge ihren Großvater nie kennengelernt und nach 30-jähriger Suche erst 2020 herausgefunden, dass er in Groß-Zimmern beerdigt ist.
In Zukunft soll aller namentlich bekannten und dort begrabenen Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft mit solchen Ziegeln gedacht werden. Schüler aus der Region fertigten bereits rund 80 dieser Ziegel an, am Dienstag verlasen sie bei der Gedenkveranstaltung ihre Namen. 380 Identitäten der Toten sind bekannt.
Nach dem Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 kamen Zehntausende sowjetische Kriegsgefangene nach Deutschland. Das St. Josephshaus im Ortsteil Klein-Zimmern diente damals als Lazarett für ein russisches Kriegsgefangenenlager. Die Menschen, die dort hinkamen, waren krank und unterernährt und wurden auch in dem Lazarett vorsätzlich völkerrechtswidrig behandelt.
© dpa-infocom, dpa:210622-99-99889/3
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