Freie Wähler wollen Aiwanger erneut zum Landeschef wählen
12. Juni 2021
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12. Juni 2021
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Nürnberg (dpa/lby) - Knapp zwei Wochen nach seiner Nominierung zum Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl will sich Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (50) auch erneut zum bayerischen Landesvorsitzenden wählen lassen.
Die Landesversammlung am heutigen Samstag findet aus Gründen des Infektionsschutzes unter freiem Himmel im Nürnberger Fußballstadion statt. Aiwangers Wahl gilt als sicher, da es erneut keinen Gegenkandidaten gibt.
Aiwanger ist seit 2006 Chef des Landesverbandes, seit 2008 ist er Mitglied des Landtags und seit 2010 auch Bundesvorsitzender der Freien Wähler. Seine Position innerhalb der Partei ist unumstritten, unter seiner Führung gelang es den Freien Wählern, nach der Wahl 2018 erstmals in die Regierung einzuziehen. Seither stellen sie drei Minister in der Koalition mit der CSU. Aiwanger ist dabei nicht nur Wirtschaftsminister, sondern auch stellvertretender Ministerpräsident.
Der Niederbayer mit dem unverkennbaren Dialekt gilt als ein Politiker, der ein gutes Gefühl für die Stimmung bei seiner Wählerklientel hat. Aiwanger gibt sich gerne bodenständig und verweist auf seine Wurzeln in der Landwirtschaft und sein Hobby, die Jagd. Rhetorisch ist der zweifache Vater, der auf einem Bauernhof bei Rottenburg an der Laaber lebt, eine Ausnahmeerscheinung.
Auch lange Reden hält er am liebsten ohne jedes Manuskript, was ihm aber immer wieder wegen kurioser Formulierungen auch Spott und Häme einbringt. Aiwangers Selbstbewusstsein hat das aber nie geschadet, und spätestens in der Corona-Krise hat er bewiesen, dass er mit seiner Hartnäckigkeit auch CSU-Ministerpräsident Markus Söder zu Kurskorrekturen drängen kann. Dabei scheute er auch offene Provokationen nicht, wenngleich er wiederholt eigene Forderungen nicht durchsetzen konnte.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH