Deutlich mehr Ermittlungsverfahren beim Dresdner Zoll
10. Mai 2021
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10. Mai 2021
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Dresden (dpa/sn) - Das für Sachsen, den Süden Sachsen-Anhalts sowie den Großteil Thüringens zuständige Zollfahndungsamt Dresden hat im vergangenen Jahr 2198 Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Nach der am Montag in Dresden veröffentlichten Jahresbilanz waren das 729 mehr als 2019. Im Zuge erfolgreicher Ermittlungen sind Freiheitsstrafen von insgesamt 189 Jahren und Geldstrafen in Höhe von 163 550 Euro verhängt worden.
Zollfahnder stellten den Angaben zufolge bei Kontrollen über eine Tonne Drogen, zehn Millionen Zigaretten, 313 verbotene Waffen vom Messer über Elektroschocker bis zu Laserzielprojektoren sowie 236 Kilo verbotene Arznei- und Dopingmittel sicher. Zudem deckten sie Steuerhinterziehungen im Umfang von über fünf Millionen Euro auf und trieben knapp 39,5 Millionen Euro nachträglich an Steuern ein: für Tabak, Alkohol, Zigaretten, Mineralöl, Erdgas oder Strom.
Die Zahl der Ermittlungsverfahren beim organisierten Tabakschmuggel nahm im Vergleich zu 2019 um knapp das Sechsfache zu und beim organisierten Drogenschmuggels um 40 Prozent zu. Im Fokus dabei stehen laut Zoll die Grenzen zu Tschechien und Polen, über die vor allem Crystal Meth und Marihuana nach Deutschland gelangten. Um gut ein Drittel mehr wurden im Internet, vor allem das Darknet, bestellte und per Post versandte Drogen gefunden. Die meisten illegalen Arznei- und Dopingmittel entdeckten die Fahnder in Luftfrachtsendungen - auf der Durchreise.
Und sie fanden auch ein Drittel mehr Dinge, deren Einfuhr gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen und das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen: unter den insgesamt 117 gefundenen Produkten seien Erzeugnisse aus Pythonhaut sowie Elfenbein gewesen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH