Rindertransport via Aurich nach Afrika gestoppt

6. Mai 2021 ©
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Aurich (dpa/lni) - Ein in die Kritik geratener Tiertransport von Bayern über Niedersachsen nach Afrika soll nun doch nicht wie geplant stattfinden.
Statt nach Marokko sollen 32 trächtige Rinder aus Bayern nun nach Belgien gebracht werden, wie ein Sprecher des Landkreises Aurich am Donnerstag mitteilte. Ein Termin war zunächst nicht bekannt. Der Antrag befinde sich noch in der Prüfung, hieß es. Zunächst hatte die «Ostfriesen-Zeitung» berichtet.
Der Tiertransport hatte Kritik bei Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (beide CDU) ausgelöst. Insgesamt sollten 250 bis 300 Zuchtrinder vom ostfriesischen Aurich nach Marokko transportiert werden. 32 dieser Rinder kamen demnach aber aus Bayern und machten wegen dort verfügter Transporthemmnisse in etliche Staaten außerhalb der EU einen über 1000 Kilometer langen Umweg über Norddeutschland.
Otte-Kinast hatte im Landtag ein Einschreiten der Behörden gegen den Transport angedroht. Die bayrischen Zuchttiere hätten direkt in Bayern abgefertigt werden müssen, mit dieser Art von Kuh-Tourismus müsse Schluss sein in Deutschland, hatte die Ministerin gesagt.
Klöckner wiederum hatte Niedersachsen zum genauen Hinschauen aufgefordert. Die Länder seien selbst zuständig für das Genehmigen und Abfertigen von Tiertransporten, sagte sie. «Wir müssen schauen, dass diese Umgehungen innerhalb Europas unterbunden werden», hatte Klöckner betont. Dies sei der Fall, wenn ein Transport zunächst zwar ein anderes EU-Land zum Ziel hat, von dort aber dann in andere Drittländer weitergeht. Einen Hinweis darauf, dass die Rinder aus Bayern von Belgien aus noch weitertransportiert werden sollen, hatte der Landkreis Aurich aber nicht.
Die Grünen im niedersächsischen Landtag kritisierten am Donnerstag, dass mit einer «einmaligen Umleitung» des Tiertransportes weitere Transporte über Aurich noch nicht verhindert seien. «Es ist Augenwischerei, wenn ein Lkw nun nur nach Belgien fährt, zugleich aber die anderen dort gesammelten Rinder weiterhin die weite Fahrt nach Afrika erleiden müssen. Niedersachsens Ministerin Otte-Kinast will damit lediglich unangenehmen Fragen ausweichen, die bei der von uns beantragten Akteneinsicht zu diesem Fall auf sie zukämen», teilte die agrarpolitische Sprecherin Miriam Staudte mit. Vielmehr müsse das Problem der tagelangen Tiertransporte grundlegend angegangen werden.
© dpa-infocom, dpa:210506-99-494148/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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