Behörden prüfen Verlängerungsantrag für Affenversuche
17. November 2021
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17. November 2021
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Bremen (dpa/lni) - Die Gesundheitsbehörden haben ihren Prüfvorgang über einen Antrag der Universität Bremen auf eine Verlängerung von Affenversuchen für die Hirnforschung noch nicht abgeschlossen.
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) unterstrich am Mittwoch in der Bremischen Bürgerschaft mit Blick auf die aktuelle Rechtslage aber ihre grundsätzlich ablehnende Haltung.
In der Sache steht beim Verwaltungsgericht Bremen noch eine Entscheidung über einen Eilantrag der Universität aus. Dazu reichten die Gesundheitsbehörden nun ihre Stellungnahme ein. Die Hochschule will eine Verlängerung der Versuche erreichen.
Zuvor hatte die Bürgerschaft in einer Aktuellen Stunde über das Thema debattiert. Die Abgeordneten sprachen sich dabei mehrheitlich für ein Ende der insgesamt seit 1998 laufenden Affenversuche aus. «Affen gehören nicht in Labore. Diese unwürdigen Versuche sind ethisch nicht zu rechtfertigen und müssen jetzt endlich beendet werden», sagte der Grünen-Abgeordnete Philipp Bruck während der Debatte. Ähnlich äußerten sich Abgeordnete der Fraktionen von SPD, Linke und CDU.
Die Frist für die Verlängerung der Versuche des Neurowissenschaftlers Andreas Kreiter läuft am 30. November aus. Im TV-Regionalmagazin «buten un binnen» äußerte sich Kreiter kürzlich optimistisch über den Ausgang: «Letztendlich werden wir, solange Recht und Gesetz und Rechtsstaatlichkeit hier in Bremen funktionieren, die Genehmigung bekommen. Daran habe ich keinen Zweifel.»
Laut dem Neurobiologen gehörten die Affen aus seinem Labor zu den bestversorgten Tieren im wissenschaftlichen Bereich. Der Bremer Wissenschaftler unternimmt neurologische Studien an Makaken. Er untersucht dabei Mechanismen, die der Verarbeitung von Information im Gehirn zugrunde liegen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH