Erster Geflügelpest-Fall in Niedersachsen bestätigt
22. Oktober 2021
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22. Oktober 2021
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Aurich (dpa/lni) - Bei einer toten Lachmöwe im Landkreis Aurich in Ostfriesland ist die hochansteckende Geflügelpest nachgewiesen worden.
Wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte, ist es landesweit der erste bekannte Fall bei einem Wildvogel in diesem Herbst. Das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), bestätigte demnach, dass bei dem Wildvogel der Erreger des hochansteckenden Geflügelpestvirus des Subtyps H5N1 festgestellt wurde.
Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) forderte Geflügelhalter in Niedersachsen auf, ihre Tiere zu schützen und Maßnahmen zur Biosicherheit einzuhalten. «Die Befunde sind Anlass für eine extrem hohe Wachsamkeit im Land», sagte Otte-Kinast.
Die Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln vorkommt. Die Seuche grassiert insbesondere im Winterhalbjahr und steht somit im engen Zusammenhang mit dem Vogelzug. Der Erreger gilt für Menschen als ungefährlich. Gefürchtet wird vor allem der hohe wirtschaftliche Schaden. In den vergangenen Tagen waren Fälle bei Wildvögeln bereits in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen worden.
Der zurückliegende Seuchenzug der Geflügelpest im vergangenen Winterhalbjahr grassierte bundesweit - Niedersachsen war allerdings besonders stark betroffen. Von November 2020 bis Mai 2021 waren nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in mehr als 70 Geflügelhaltungen Ausbrüche der Geflügelpest festgestellt worden. Rund 1,1 Millionen Tiere mussten notgeschlachtet werden. Zuletzt war ein Wildvogel mit einem Erreger der Tierseuche Ende Juli in Niedersachsen gefunden worden.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH