Göttingen und Wolfsburg kooperieren bei Medizinstudiengang
20. Oktober 2021
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20. Oktober 2021
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Göttingen (dpa/lni) - Die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und das Klinikum Wolfsburg kooperieren bei der Ausbildung und schaffen einen Medizincampus in der Autostadt.
Wie das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur am Mittwoch mitteilte, sollen mit dem neuen Lehrcampus die klinischen Ausbildungskapazitäten der UMG ausgebaut werden. Damit werde ein zweiter klinischer Ausbildungsstandort errichtet und die übrigen der bislang in Göttingen angebotenen Teilstudienplätze im Studiengang Humanmedizin in Vollstudienplätze umgewandelt.
Das Konzept soll vom Frühjahr 2022 an greifen, patientennahe Lehrveranstaltungen (Unterricht am Krankenbett) können in Wolfsburg stattfinden. Ab 2023 sollen bis zu 60 Studierende pro Jahr aus Göttingen drei von insgesamt sechs klinischen Semestern vollständig am Lehrcampus Wolfsburg absolvieren.
«Viele Medizinerinnen und Mediziner starten im Umfeld ihrer letzten Ausbildungsstätte in den Beruf», sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Daher werde man in Niedersachsen davon profitieren, dass Studierende der Uni Göttingen künftig nach dem Physikum nicht mehr in andere Bundesländer wechseln müssen.
Die UMG zählt zu den größten medizinischen Fakultäten Deutschlands und bildet derzeit pro Jahr 400 Studenten aus. Traditionell sind die vorklinisch-theoretischen Kapazitäten in Göttingen höher als die klinischen, wie es in der Mitteilung hieß. Studierende, die einen Teilstudienplatz haben, müssten bisher die Universität nach der 1. ärztlichen Prüfung verlassen und ihre klinische Ausbildungszeit - zum Teil mit Wartezeit - an einem anderen Standort fortsetzen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH