Uni-Präsident fordert Bekenntnis zur Grundlagenforschung

3. Oktober 2021 ©
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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der neue Präsident der Frankfurter Goethe-Universität, Enrico Schleiff, erhofft sich von der neuen Bundesregierung eine klare Stärkung der Grundlagenforschung.
«Alle Entwicklungen - wie zum Beispiel Corona-Impfstoffe - basieren immer auf Erkenntnissen der Grundlagenforschung», sagte Schleiff der Deutschen Presse-Agentur. «Wenn diese Quelle versiegt, wird der Fluss der Innovationen austrocknen.»
Die Politik dürfe gern die Rahmenbedingungen für die Grundlagenforschung setzen. «Sie darf aber nicht den Fehler machen, dass sie Vorgaben für deren Umsetzung definiert. Die beste Förderung von Entwicklungen ist eine möglichst große und breite Grundlagenforschung.» Als Beispiel nannte Schleiff die starke Förderung der Forschung zur Elektromobilität - damit werde die Frage nicht mehr gestellt, ob Wasserstoff oder andere Antriebsarten vielleicht auch geeignet seien. Wissenschaft müsse heterogen und ergebnisoffen sein. «Durch die Umsetzung von Alternativen, die sich aus der Forschung ergeben, wird ein System robuster, sprich: weniger anfällig für Störungen und weniger abhängig von einer Ressource.»
Der Molekularbiologe ist seit 2021 Präsident der Frankfurter Goethe-Universität. Schleiff hatte zum Jahreswechsel Birgitta Wolff beerbt, die im Sommer 2020 nicht mehr wiedergewählt worden war. Er ist für sechs Jahre gewählt. Seit 2007 ist er Professor am Institut für Molekularbiologie der Goethe-Universität. Seit 2012 war er zudem Vizepräsident der Hochschule.
© dpa-infocom, dpa:211003-99-459966/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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