Prozess gegen mutmaßliche Köpfe einer Schleuserbande beginnt
28. September 2021
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28. September 2021
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Hanau (dpa) - Eine 44-jährige Frau und ein 37-jähriger Mann, die beide als mutmaßliche Köpfe einer Schleuserbande in Untersuchungshaft sitzen, müssen sich von heute an vor dem Landgericht in Hanau verantworten.
Die Anklage lautet auf gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern, Missbrauch von Ausweispapieren, Urkundenfälschung, Vorenthalten von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuerhinterziehung. (Az.: 3350 Js 16618/19)
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt wirft dem Duo vor, von 2018 bis 2020 mindestens 13 chinesische Staatsangehörige nach Deutschland eingeschleust zu haben. Teilweise seien verfälschte oder auf andere Personen ausgestellter Reisepässe benutzt worden. Die Frauen seien danach in Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen als illegale Prostituierte beschäftigt gewesen. Dabei habe das Paar einen Teil des Gewinns, rund 1,1 Millionen Euro, nach China transferiert.
Die Frau hat die deutsche und der Mann die chinesische Staatsangehörigkeit. Sie sollen die Chinesinnen nicht zur Sozialversicherung angemeldet und dadurch einen Schaden von rund 240 000 Euro verursacht haben. Der Schaden für den Fiskus aus Verlusten aus Umsatz- und Einkommensteuer soll sich auf eine Summe von insgesamt über 800 000 Euro belaufen.
© dpa-infocom, dpa:210927-99-385523/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH