Steuerzahlerbund fordert schlankere Opernsanierung

27. Juli 2021 ©
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Stuttgart (dpa/lsw) - Kurz vor der Entscheidung des Stuttgarter Gemeinderats zur milliardenschweren Sanierung der Staatsoper fordert der Bund der Steuerzahler eine preiswertere Lösung für das Großprojekt.
«Wir befinden uns derzeit in einer finanziell äußerst angespannten Situation. Da können wir nicht so tun, als sei nichts geschehen», kritisierte Zenon Bilaniuk, der Landesvorsitzende des Steuerzahlerbunds. Land und Stadt müssten das Projekt «abspecken und eine Lösung finden, die deutlich weniger Geld verschlingt», sagte er der dpa. Neben Stuttgart sind auch in Karlsruhe und Mannheim kostspielige Umbauten und Sanierungen geplant oder bereits im Gange.
Der Stuttgarter Gemeinderat will am Mittwoch (16.30 Uhr) entscheiden, ob er trotz der horrenden Kosten einer Sanierung des Littmann-Baus im Grundsatz zustimmt. Entschieden wird zunächst aber nur über 13,5 Millionen Euro, die für die Planung des Umbaus und der Beseitigung der zahlreichen Schäden vorgesehen sind. Die Summe entspricht der Hälfte des Landesanteils – beide Träger teilen sich die Kosten zu 50 Prozent. Für die eigentliche Sanierung sind bisher bis zu eine Milliarde Euro veranschlagt. Im Gemeinderat wird trotz aller Kritik an der veranschlagten Summe für das Projekt eine klare Mehrheit für die Opernsanierung erwartet.
Die Bauarbeiten sollen nach bisheriger Planung fünf bis sieben Jahre dauern. Zentraler Streitpunkt des Projekts ist die sogenannte Kreuzbühne. Mit ihr sollen schnellere und einfachere Bühnenbildwechsel möglich werden. In dem rund 100 Jahre alten Opernhaus wird außerdem mehr Platz zum Beispiel für Proberäume benötigt. Das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode, was sich auch bei den Unwettern gezeigt hatte. Heftige Böen hatten Teile des Dachs abgedeckt.
Bilaniuk betonte, es gehe nicht nur um die Ausgabenpolitik bei Kulturbauten wie der Stuttgarter Oper. «Wir fordern ein generelles politisches Umdenken», sagte er. Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit von Projekten müssten bei allen Entscheidungen die zentrale Rolle spielen. «Notwendiges muss von Wünschenswertem getrennt werden», sagte er. Es solle nur finanziert werden, was unbedingt notwendig sei. «Andernfalls drohen die jetzigen wie auch die Steuerzahler der nachfolgenden Generationen überfordert zu werden.»
© dpa-infocom, dpa:210727-99-547564/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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