Überfall auf Kirmesgesellschaft
11. Juli 2021
©
11. Juli 2021
©
Erfurt (dpa/th) – Im Ballstädt-Prozess vor dem Landgericht Erfurt um den Überfall mutmaßlicher Rechtsextremer auf eine Kirmesgesellschaft soll am heutigen Morgen (9.00 Uhr) das Urteil verkündet werden.
Nach dem bisherigen Verlauf der Verhandlung können die Meisten der elf Angeklagten auf eine Bewährungsstrafe hoffen. Für sieben von ihnen hat die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer Haftstrafen in Höhe von einem Jahr und zwei Monaten gefordert, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollen. Da es in dem Verfahren Absprachen zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Angeklagten gegeben hat, gilt es als wahrscheinlich, dass die Kammer dieser Forderung folgen wird.
Die in diesem Prozess Angeklagten sollen nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft im Februar 2014 eine Kirmesgesellschaft in Ballstädt im Landkreis Gotha brutal überfallen haben. Sie alle haben ihre Beteiligung an der Tat gestanden und werden der rechtsextremen Szene zugeordnet. Das erste Urteil des Landgerichts Erfurt in dem Verfahren war 2017 gesprochen und 2020 vom Bundesgerichtshof gekippt worden.
Dass es in dem Verfahren Absprachen gegeben hat, war von den Nebenklägern, Opferschutzorganisationen und aus der Thüringer Landespolitik scharf kritisiert worden.
© dpa-infocom, dpa:210711-99-341975/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH