Großes Interesse im Vorfeld der Römerausstellung 2022

23. Juni 2021 ©
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Trier (dpa/lrs) - Ein Jahr vor dem Start der rheinland-pfälzischen Landesausstellung über den Untergang des Römischen Reiches stellen die Macher ein «riesiges Interesse» an dem Thema fest.
«Wir merken auch: Die Leute sind kulturell ausgehungert», sagte der Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier, Marcus Reuter, am Mittwoch. Er ging davon aus, dass die Sonderschau in drei Trierer Museen ähnlich viele Besucher anlocken könne wie die Ausstellung über den römischen Kaiser Nero in 2016 mit mehr als 270.000 Besuchern. Vorausgesetzt es gebe wieder «normale Verhältnisse» nach Corona. Beteiligt sind auch das Stadtmuseum Simeonstift Trier und das Museum am Dom.
Für nahezu alle angefragten Leihgaben habe es Zusagen gegeben, berichteten die Museen. Unter den Leihgebern seien große Namen wie das British Museum, die Vatikanischen Museen, das Ungarische Nationalmuseum Budapest oder die Eremitage in St. Petersburg. «Wir liegen im Zeitplan», sagte Reuter. Insgesamt mehr als 700 Exponate von 130 nationalen und internationalen Leihgebern sollen in der Sonderschau «Der Untergang des Römischen Reiches» vom 25. Juni bis 27. November 2022 zu sehen sein.
Die Ausstellung geht einem großen Rätsel der Weltgeschichte nach: Warum ist das Römische Reich, das kulturell so hoch entwickelt war, untergegangen? Nach Angaben der Macher ist es weltweit das erste Mal, dass dieser Frage in einer Ausstellung nachgegangen wird. Es werde auch in der Schau «keine monokausale Erklärung» geben, sagte Reuter.
Man werde sich vor allem mit den Hauptgründen, die immer wieder genannt würden, auseinandersetzen: Innerrömische Bürgerkriege und wiederholte Angriffe von außen an verschiedenen Ecken des Reiches. Insgesamt gebe es mehrere hundert Theorien zum Niedergang. Ausschließen könne man heute aber Bleivergiftungen und Dekadenztheorien, sagte Reuter.
Das Budget der Ausstellung beläuft sich auf rund 4,8 Millionen Euro. Trier gilt als älteste Stadt Deutschlands und war einst größte Römermetropole nördlich der Alpen.
© dpa-infocom, dpa:210623-99-110393/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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