Täter nutzen Sprengstoff statt Gas
22. Juni 2021
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22. Juni 2021
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Düsseldorf (dpa/lnw) - Bei Attacken auf Geldautomaten in NRW haben die Täter in diesem Jahr in rund 65 Prozent der Fälle Sprengstoff statt Gas benutzt.
Bis Mitte vergangenen Jahres sei «das bevorzugte Tatmittel» noch Gas gewesen, das in die Geldautomaten eingeleitet und entzündet wurde, so das Landeskriminalamt (LKA) in einer Stellungnahme für den Landtag: «Seitdem haben die Angriffe mittels Explosivmittel zugenommen.»
Als Grund nennt das LKA ein «Wettrüsten» mit den Banken, die immer stabilere Geräte aufstellten - um Raubzüge zu verhindern. Tatsächlich beißen sich die Täter oft die Zähne an den Automaten aus: Laut LKA war 2015 nur knapp jede zweite Attacke ein Misserfolg. Im Jahr 2020 blieb es in 6 Prozent der Fälle beim Diebstahlsversuch, im laufenden Jahr bisher bei 76,5 Prozent.
«Allerdings verursachen auch die Taten, bei denen die Täter nicht zum Erfolg kommen, teils hohe Sachschäden», heißt es in dem Papier. Denn durch den Einsatz von Sprengstoff statt Gas wird oft das gesamte Umfeld von Geldautomaten zerstört.
Die Fallzahlen im Jahr 2021 liegen unterdessen «deutlich unter denen des Vorjahres», so die Ermittler: Während in 2021 bislang 34 Taten verübt wurden (Stand 14. Juni), lag die Zahl zum gleichen Zeitpunkt 2020 bereits bei 97 Taten. Dies sei aber nur eine «Momentaufnahme», begründet unter anderem durch die Lockdown-Maßnahmen in den Niederlanden, wo die Experten fast alle Täter vermuten.
© dpa-infocom, dpa:210622-99-90818/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH