In «neuer Erinnerungslandschaft»

16. Juni 2021 ©
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Berlin (dpa) - Nach heftigen Auseinandersetzungen und jahrelangen Verzögerungen steht das Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin vor seiner Eröffnung.
Das Zentrum werde Teil einer «neuen Erinnerungslandschaft», sagte Direktorin Gundula Bavendamm am Mittwoch bei der Präsentation in Berlin. An dem Lern- und Erinnerungsort sollen Geschichte und Gegenwart von Zwangsmigration im Zentrum stehen.
Das Dokumentationszentrum soll am Montag (21.6.) im Beisein von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet werden. Erste Besucherinnen und Besucher werden dann am Mittwoch (23.6.) erwartet.
Im für 63 Millionen Euro sanierten Gebäude stehen für ständige Ausstellung und Wechselpräsentationen mehr als 5000 Quadratmeter zur Verfügung. In zwei Teilen geht es um eine Geschichte der Zwangsmigration bis in die heutige Zeit sowie um Flucht und Vertreibung von rund 14 Millionen Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieser zweite Teil ist chronologisch angeordnet, um Nazi-Terror und deutschen Angriffskrieg als Ursache für die anschließende Vertreibung zu markieren.
Polarisierungen und Relativierungen will Bavendamm vermeiden. Wie stark das Schicksal der deutschen Vertriebenen bei der geplanten Dauerausstellung im Mittelpunkt stehen sollte, war über Jahre hinweg Thema von teils erbitterten Debatten. Vor allem in Polen gab es Befürchtungen, die Deutschen könnten sich selbst zu Opfern machen und so von ihrer Schuld in der Nazi-Zeit ablenken.
© dpa-infocom, dpa:210616-99-17588/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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