Prozess nach tödlichem Autorennen in Moers neu aufgerollt
2. Juni 2021
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2. Juni 2021
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Kleve (dpa/lnw) - Nach einem tödlichen Autorennen in Moers im April 2019 hat vor dem Klever Landgericht erneut der Prozess gegen den 24-jährigen Hauptangeklagten begonnen.
Das Gericht hatte den Mann 2020 wegen Mordes in Tateinheit mit einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen mit Todesfolge zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Dieses Urteil hatte der Bundesgerichtshof im Frühjahr aufgehoben. Nun wird neu verhandelt. Am ersten Prozesstag hörte das Gericht zahlreiche Zeugen und einen Sachverständigen. Mit einem Urteil wird bereits am 7. Juni gerechnet (Az.: 140 Ks 6/19).
Der zur Tatzeit 22 Jahre alte Hauptangeklagte war laut Gericht am Ostermontagabend mit einem 600 PS starken Auto mit bis zu 167 Kilometern pro Stunde durch ein Tempo-50-Wohngebiet in Moers gerast. Als eine unbeteiligte Frau mit ihrem Kleinwagen aus einer Seitenstraße kam, konnte der Mann nicht mehr bremsen und rammte den Wagen der Frau heftig. Die Frau war laut Gericht an den Hirnschäden als Folge des Aufpralls gestorben. Der Angeklagte habe sich am Unfallort nicht um die Schwerstverletzte gekümmert, sondern sei geflohen.
Der BGH hatte auf eine Aussage des Angeklagten verwiesen, dass er auf einer gut einsehbaren Vorfahrtsstraße unterwegs gewesen sei und deshalb darauf vertraut habe, dass es zu keinem Unfall kommen werde. Diese Aussage habe das Gericht bei seinen Überlegungen zu einem bedingten Tatvorsatz nicht ausreichend gewürdigt.
Der zweite Angeklagte und Kontrahent des aus dem Kosovo stammenden Hauptangeklagten hatte drei Jahre und neun Monate Haft bekommen. Diese Strafe war beim BGH bestätigt worden.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH