Silberdiadem und Goldhut in der Himmelsscheibenschau
20. Mai 2021
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20. Mai 2021
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Halle (dpa/sa) - Die Landesausstellung «Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra - Neue Horizonte» wartet nach Angaben der Organisatoren ab 4.
Juni in Halle mit «einzigartigen Fundstücken» aus Deutschland und Europa auf. Unter den insgesamt rund 400 Ausstellungsobjekten befinden sich ein Silberdiadem aus einem Grab in El Argar, in der spanischen Provinz Almeria, und der Goldhut von Schifferstadt (Rheinland-Pfalz).
Das einzigartige Diadem aus Silber ist den Angaben zufolge etwa 3650 Jahre alt und wurde 1883 bei Grabungen in einem Frauengrab entdeckt. Die Frau war auch mit einer Perlenkette, zwei silbernen Spiralen und einem Dolch bestattet worden. «Die Stücke wurde bislang noch nie im Ausland gezeigt», sagte Ausstellungsberater Roberto Risch von der Autonomen Universität Barcelona (Spanien). Das Artefakt wurde als Kopfschmuck von einer Herrscherin zu Lebzeiten getragen. «Die Menschen von El Argar lebten in einer hierarchischen Gesellschaft», sagte Risch. «Die El-Argar-Kultur in Südost-Spanien weist auch ähnliche Metallgegenstände und Keramik, wie in der frühen Bronzezeit in Mitteldeutschland auf.»
Der rund 3300 Jahre alte goldene Hut von Schifferstadt wurde 1835 bei Feldarbeiten auf einem Acker bei der Stadt Schifferstadt (Rheinland-Pfalz) zusammen mit drei Beilen gefunden. Reich verziert mit einem streng gegliederten Ornamentsystem, wiegt er 350 Gramm und ist 29,6 Zentimeter hoch. Die Archäologen vermuten, dass der Hut bei Sonnenkult-Ritualen von einem Priester oder einer Priesterin getragen wurde.
Die mehr als 3600 Jahre alte bronzene Himmelsscheibe mit Goldauflagen gehört zu einem Bronzeschatz, den Sondengänger im Sommer 1999 gefunden hatten. Die Himmelsscheibe gilt als weltweit älteste bisher bekannte, konkrete Darstellung astronomischer Phänomene.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH