Kleine und mittlere Städte als Corona-Gewinner

17. Mai 2021 ©
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Hannover (dpa/lni) - Die durch Corona veränderte Arbeitswelt könnte vor allem kleineren und mittelgroßen Städten in Niedersachsen in die Hände spielen.
Zwar zeigten sich auf dem Wohnungs- und Häusermarkt aus derzeitiger Sicht noch keine ganz großen Umbrüche der Nachfrage, sagte Carolin Wandzik vom Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung (GEWOS) am Montag. Aber die «Flexibilisierung der Arbeit» mit mehr Homeoffice und weniger Pendelzwang womöglich auch nach der Krise dürfte den Trend verstärken, dass sich für Mieter und Käufer nicht mehr alles um die ohnehin teuren Großstädte drehen muss.
Die schon vorher zu beobachtende Entwicklung einer «starken Verlagerung von den Metropolen ins Umland» werde sich auch im Nordwesten stabilisieren, schätzte Wandzik in einer Fachkonferenz. Viele Menschen würden Wünsche nach Urbanität und nach mehr Grün neu abgleichen. «Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Arbeitgeber den Homeoffice-Anteil nicht auf Null zurückfahren wird», sagte sie. «Profitieren werden die gut angebundenen Klein- und Mittelzentren.» Andererseits würden für Beschäftigte, die keine größere Wohnung mit zusätzlichen Arbeitsräumen wollten oder sich diese nicht leisten können, mehr Co-Working-Lösungen auch in der Stadt infrage kommen.
Insgesamt bleibe die Bezahlbarkeit des Wohnens eine zentrale Frage - gerade vor dem Hintergrund von Einkommensverlusten in Corona-Zeiten. «Viele haben auf Reserven zurückgreifen können», so Wandzik. «Aber Insolvenzen werden oft erst noch kommen, und das Geld wird nicht mehr.» Gleichzeitig stiegen die Immobilienpreise vielerorts weiter.
© dpa-infocom, dpa:210517-99-633913/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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