Waren für rund 850 000 Euro nicht bezahlt? Männer angeklagt
7. Mai 2021
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7. Mai 2021
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Berlin (dpa/bb) – Weil sie an Betrugstaten mit einem Schaden von insgesamt rund 850 000 Euro beteiligt gewesen sein sollen, stehen zwei Männer vor dem Berliner Landgericht.
Die 40 und 47 Jahre alten Angeklagten sollen als Mitglieder einer Bande agiert haben. Laut Anklage seien zur Verschleierung krimineller Absichten Firmen gegründet und über diese bei anderen Unternehmen Waren bezogen und nicht bezahlt worden. Der ältere Angeklagte erklärte zu Beginn des Prozesses am Freitag, er bestreite die Vorwürfe grundsätzlich. Der Anwalt des Mitangeklagten erklärte, sein Mandant schweige zunächst.
Die mutmaßlichen Betrüger sollen von Mai bis September 2017 in rund 30 Fällen Waren geordert haben. In einem Fall seien Baumaterialien für 75 000 Euro nicht bezahlt worden. Tausende Kilogramm Kakaopulver seien laut Anklage in anderen Fällen an eine Firma der Gruppierung geliefert worden. Allein für Kakao seien Rechnungen im Umfang von fast 400 000 Euro nicht beglichen worden. Zudem seien Käse für 35 000 Euro, Reinigungsmittel für 14 000 Euro sowie mehrfach große Papierlieferungen bezogen und nicht bezahlt worden.
Der 47-Jährige erklärte weiter, er sei «lediglich in Machenschaften hineingezogen worden». In einem Fall sei er von einem Unternehmer beauftragt worden, Baumaterial abzuholen. Ihm sei ein Auto und ein Telefon zur Verfügung gestellt worden. Fünf bis zehn Mal sei er von einem seiner Brüder, der einen An- und Verkauf betrieben und sich oft im Ausland aufgehalten habe, angewiesen worden, Geld von einem Firmenkonto abzuheben oder Summen einzuzahlen.
Die Anklage lautet auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug. Für den Prozess sind zehn weitere Tage bis zum 16. Juni terminiert.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH