Azubi-Ticket mit gebremstem Start
5. Mai 2021
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5. Mai 2021
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Schwerin (dpa/mv) - Das neue Azubi-Ticket, mit dem junge Menschen für 365 Euro im Jahr den gesamten Nahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern nutzen können, ist bisher - auch coronabedingt - auf nur mäßige Nachfrage gestoßen.
Knapp 2500 digitale Tickets seien seit dem Start zu Jahresbeginn verkauft worden, teilte das Verkehrsministerium am Mittwoch in Schwerin mit. Rund 34 000 Menschen seien berechtigt, es zu erwerben: Auszubildende, Freiwilligendienstler und Beamtenanwärter.
Verkehrsminister Christian Pegel zeigte sich überzeugt, dass die Nachfrage nach dem Ticket mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres und dem allmählichen Wegfall der pandemiebedingten Einschränkungen deutlich zunehmen wird. Das Ticket ist landesweit in allen Bussen, Bahnen und Fähren des Öffentlichen Personennahverkehrs gültig. Das Land unterstützt das Ticket mit rund fünf Millionen Euro jährlich.
Die Linke sieht den Hauptgrund für den verhaltenen Start in einem ungenügenden Nahverkehrsangebot in weiten Teilen des Landes, wie die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Simone Oldenburg, sagte. «Was nicht da ist, kann auch nicht genutzt werden.» Wenn kein Bus fahre oder dieser nicht zu Zeiten fahre, mit der die Bahn erreicht werden könne oder man pünktlich zur Berufsschule oder zur Arbeit komme, nütze auch ein günstiges Ticket nichts. Es müsse gelingen, landesweit die Dörfer anzubinden und den öffentlichen Nahverkehr deutlich attraktiver zu machen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH