Vorwürfen gegen Tesla wird nachgegangen
Die oppositionelle Linksfraktion plant im Internet einen sogenannten Mindestlohn-Betrugsmelder. «Tesla ist als Bauherr verantwortlich dafür, dass hier Mindestlöhne und Arbeitszeiten eingehalten werden», sagte Linksfraktionschef Sebastian Walter. Seine Fraktion werde am Mittwoch einen Melder online schalten, mit dem sich Beschäftigte von der Tesla-Baustelle, aber auch aus ganz Brandenburg melden könnten, wenn ihnen zu wenig Lohn gezahlt werde.
Das Landesamt für Arbeitsschutz geht Hinweisen zu Überschreitungen der zulässigen Arbeitszeit auf der Baustelle für die Autofabrik nach. Das Gesundheitsministerium hatte erklärt, bisher gebe es keine Hinweise dazu. Das Magazin «Business Insider» sowie «Bild»-Zeitung und «B.Z.» hatten von überlangen Schichten osteuropäischer Arbeiter berichtet, die auch weniger als den Mindestlohn erhalten sollen. Tesla war zunächst für eine Stellungnahme nicht verfügbar.
Nach Ministeriumsangaben wurden in diesem Jahr bisher 48 Verstöße erfasst. Überwiegend seien Verstöße gegen Arbeitsschutzvorschriften festgestellt worden, für die die Verantwortung bei den bauausführenden Betrieben lag. Sie betrafen in erster Linie Probleme mit der Absturzsicherung, beim Anschlagen von Lasten und beim Verbau von Gräben oder Gruben. In allen Fällen hätten die Arbeiten wieder aufgenommen werden können, nachdem die Mängel während der Besichtigung beseitigt wurden.
Für die Herstellung von E-Autos droht Tesla ein späterer Start als mit Juli bisher geplant. Der Antrag zur Genehmigung des Vorhabens muss laut Landesumweltamt voraussichtlich erneut öffentlich ausgelegt werden, weil Tesla eine Batteriefabrik in den bisherigen Antrag einbeziehen will. Brandenburg hat die Autofabrik umweltrechtlich noch nicht genehmigt. Tesla baut mit Hilfe vorzeitiger Genehmigungen.
© dpa-infocom, dpa:210504-99-466178/2
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