Auswärtssieg in Gladbach sorgt für Zuversicht in Mainz
21. Februar 2021
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21. Februar 2021
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Nach 14 Spieltagen sah es noch zappenduster für den FSV Mainz 05 aus. Ganze sechs Punkte standen da zu Buche.
Mönchengladbach (dpa/lrs) - Nach 14 Spieltagen sah es noch zappenduster für den FSV Mainz 05 aus. Ganze sechs Punkte standen da zu Buche. Die Wahrscheinlichkeit des zweiten Abstiegs nach 2007 schien größer als die Bundesligarettung. Dann wurde Ex-Spieler Bo Svensson als Steuermann auf das sinkende Schiff geholt und nur sieben Wochen später ist alles anders. Die Rheinhessen haben im Abstiegskampf nicht nur wieder Land in Sicht, sondern mit nunmehr 17 Zählern auch den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt.
Der 2:1 (1:1)-Erfolg am Samstag bei Borussia Mönchengladbach setzte den positiven Trend unter Coach Svensson fort. «Diese Mentalität, die wir an den Tag legen, ist ausschlaggebend. Auch die Spieler die reinkommen geben alles und so haben wir das Spiel von der Bank entschieden. Jetzt haben wir den Anschluss geschafft», sagte Sportdirektor Martin Schmidt.
Der eingewechselte Kevin Stöger erzielte vier Minuten vor Schluss den 2:1-Siegtreffer für die Gäste, beim 2:2 in Leverkusen hatte er am vergangenen Wochenende in der Nachspielzeit getroffen. Zuvor hatte Karim Onisiwo (10.) das 1:0 besorgt und Lars Stindl (26.) für Gladbach zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgeglichen. «Am Ende hatten wir auch das Glück auf unserer Seite. Wir sind sehr, sehr glücklich über den Sieg», sagte Svensson. Zugleich mahnte er: «Inhaltlich müssen wir aber einige Dinge besser machen, das steht fest.»
Besonderes Lob zollte er den beiden Torschützen. Onisiwo habe sich endlich für seine guten Leistungen auch in den Spielen davor belohnt, freute sich der Coach. Stöger hingegen zeigte wieder einmal, welches Potenzial in ihm steckt. «Man hat gesehen, dass er uns Ruhe im Spiel mit dem Ball gibt. Er tut unserem Spiel einfach gut», sagte Svensson.
Stöger selbst strahlte über das ganze Gesicht. «Ich glaube, dieses Tor fühlt sich anders an als letzte Woche, diesmal bringt es drei Punkte und ist viel entscheidender. Gegen eine überragende Mannschaft wie Mönchengladbach drei Punkte mitzunehmen, das ist sehr geil», sagte der Österreicher.
Mit seiner ruhigen und sachlichen Art hat Svensson das Team innerhalb kürzester Zeit wiederbelebt, mit einem soliden Umschaltspiel ausgestattet und zu mehr Mentalität geführt. «Der größte Impuls ist von der Mannschaft selbst gekommen. Sie wussten, dass sie einiges besser machen mussten nach der schlechten Hinrunde», sagte der 41-Jährige.
Auch Sportvorstand Christian Heidel verfolgte auf der Tribüne wohlwollend das Spiel, auch wenn er Schwachstellen nicht ausblenden wollte. «Fußballerisch geht es bestimmt besser, aber das interessiert uns am Ende kein bisschen mehr. Das Allerwichtigste ist, dass die Mannschaft erneut alles reingeworfen hat, was geht. Und dann wird man auch mal belohnt, wenn es fußballerisch kein Sahnetag ist», erklärte Heidel und fügte hinzu: «Wir sind einen kleinen Schritt weiter. Aber noch ist nichts gewonnen - außer Zuversicht.»
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH