Weiter Schnee und Kälte in Mecklenburg-Vorpommern

9. Februar 2021 ©
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Der Winter hat Mecklenburg-Vorpommern mit knackigen Minusgraden und viel Schnee vor allem im Norden des Landes fest im Griff. Und das wird sich nach Einschätzung des Meteorologen Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee auch so schnell nicht ändern.
Hiddensee (dpa/mv) - Der Winter hat Mecklenburg-Vorpommern mit knackigen Minusgraden und viel Schnee vor allem im Norden des Landes fest im Griff. Und das wird sich nach Einschätzung des Meteorologen Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee auch so schnell nicht ändern.
- VERKEHR: Bei teils kräftigem Schneefall ereigneten sich in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Verkehrsunfälle, bei denen mindestens fünf Menschen verletzt wurden. Auf einigen Straßen kam es dadurch nach Polizeiangaben zu Verkehrsbehinderungen. Betroffen waren unter anderem die A14 nördlich von Schwerin und die Bundesstraßen 105 bei Niepars (Landkreis Vorpommern-Rügen) und 198 bei Stuer (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).
Auf der A11 bei Penkun in Vorpommern kam ein Lastwagen am Montagabend ins Rutschen und stellte sich quer. Eine Spezialfirma musste den Laster bergen, der zwei der drei Fahrspuren Richtung Berlin bis Dienstagmittag blockierte.
- BAHN: Ungeachtet des Dauerfrostes und zum Teil ergiebiger Schneefälle lief der Bahnverkehr in Mecklenburg-Vorpommern weitgehend störungsfrei. Bis auf einen Intercity-Zug, der von Binz über Rostock und das Ruhrgebiet nach Koblenz fahren sollte, waren alle Fern- und Regionalzüge unterwegs, sagte eine Bahnsprecherin am Dienstag. Einige Weichenstörungen seien umgehend beseitigt worden. Zusätzliche Arbeitskräfte seien in Bereitschaft, um bei Gleisstörungen schnell reagieren zu können.
KÜSTENGEWÄSSER: Das kalte Winterwetter macht sich nun auch an den Küstengewässern stark bemerkbar. Laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat sich etwa auf den Boddengewässern bei Zingst, vor Rügen und bei Greifswald bis zu 15 Zentimeter dickes Eis gebildet. Am Peenestrom bei der Zecheriner Brücke gebe es 10 bis 15 Zentimeter dickes zusammenhängendes Eis. Die Schifffahrt sei bisher aber kaum betroffen, sagte der BSH-Experte Jürgen Holfort. Auch in den kommenden Tagen werde sich weiteres Eis bilden.
BINNENSEEN: Ein Sprecher der Wasserschutzpolizei hat erneut appelliert, die Seen nicht zu betreten. Es bestehe immer die Gefahr, dass die Eisdecke zu dünn sei. Bei Stralsund mussten mehrere Jugendliche dringlichst aufgefordert werden, sich vom Eis auf dem Strelasund zu entfernen. Sie waren bereits mehrere hundert Meter auf das Gewässer in Richtung Altefähr auf Rügen gelaufen.
Auch an der Müritz und den mit ihr verbundenen Seen waren am Dienstag im Gegensatz zu den Vortagen kaum Eis-Freunde unterwegs. Durch die dicke neue Schneeschicht war nicht mehr zu sehen, wo das Eis dick genug war und wo es vielleicht Risse oder Löcher hatte.
WÄLDER: Die Wälder der Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und Jasmund im Norden Mecklenburg-Vorpommerns können nach Einschätzung von Parkchef Gernot Haffner trotz der großen Schneemengen gefahrlos betreten werden. Es handele sich derzeit um leichten Pulverschnee, sagte Haffner. Zwar gebe es in Wäldern immer die natürliche Gefahr, dass Äste abbrechen. Diese werde aber durch den Schnee nicht verstärkt. «Gefährlich ist Nassschnee, wie etwa an Ostern 2018.» Bei dem damaligen Schneechaos waren alleine in den Tierparks von Marlow, Güstrow und Rostock durch zusammengebrochene Volieren Schäden von weit mehr als einer Million Euro entstanden.
«Niemand sollte sich vom Schnee abhalten lassen, in die Wälder zu gehen», sagte Haffner. Er appellierte an die Spaziergänger, auf den Wegen zu bleiben, um die Wildtiere in den Ruhephasen nicht zu stören.
VORHERSAGE: Nach den Schneefällen vor allem im Norden der Inseln Rügen und Hiddensee werde der Schneefall am Mittwoch auch den Darß und die Küste Mecklenburgs erfassen, sagte Kreibohm. Im Gegensatz zum eher windstillen Dienstag werde am Mittwoch der Wind wieder auffrischen. Das werde für starke Schneeverwehungen sorgen. «Es bleibt bis zum Wochenende sehr kalt», sagte der Meteorologe. Dabei könne es nachts bei Aufklaren deutlich unter minus 10 Grad werden.
- WÖLFE: Die geschlossene Schneedecke könnte nach Einschätzung von Nationalparkchef Haffner beim Erforschen der Wölfe helfen. Die Ranger werden sich bei ihren Routinegängen die Spuren sehr genau anschauen, um ein klareres Bild über das Vorkommen der Tiere zu bekommen. Dabei sei hilfreich, dass Wölfe dafür bekannt seien, dass sie sehr gerne von Menschen angelegte Wege benutzen. Die streng geschützten Tiere werden zwar immer gesichtet und es gebe auch Risse. «Wir wissen aber nicht, ob sich die Tiere hier permanent aufhalten.»
© dpa-infocom, dpa:210209-99-369214/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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