DWD warnt vor Schneeverwehungen

5. Februar 2021 ©
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Unwetterartige Schneefälle stehen den nördlichen Landesteilen Nordrhein-Westfalens am Wochenende bevor. «Es ist mit massiven Behinderungen im Schienen- und Straßenverkehr zu rechnen», warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Essen.
Essen (dpa/lnw) - Unwetterartige Schneefälle stehen den nördlichen Landesteilen Nordrhein-Westfalens am Wochenende bevor. «Es ist mit massiven Behinderungen im Schienen- und Straßenverkehr zu rechnen», warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag in Essen. Los gehen soll es ab Samstagabend. Innerhalb von zwölf Stunden müsse mit 15 bis 25 Zentimeter Neuschnee gerechnet werden. Auch 40 Zentimeter seien nicht ausgeschlossen. Bei starkem bis stürmischem Ostwind seien zusätzlich starke, teils auch extreme Schneeverwehungen zu erwarten. Die Bahn und die Autobahnmeistereien bereiteten sich schon am Freitag auf verstärkte Einsätze vor.
«Wir stehen bereit, unsere 440 Straßenwärter und Straßenwärterinnen sind in Bereitschaft versetzt. Sie werden am Wochenende wohl nicht viel Schlaf bekommen», sagte der Sprecher der Autobahn GmbH Westfalen, Bernd Löchter, in Hamm. Wie immer werde möglichst vorbeugend gestreut. «Wenn wir am Freitagabend um 20.00 oder 22.00 Uhr sehen: hier ist Niederschlag, der später frieren könnte, dann wird sofort gestreut, bevor sich Eis bildet», sagte Löchter. Salz sei noch reichlich vorhanden. Von den 33 000 Tonnen Winterausstattung seines Gebietes sei bisher nicht viel verbraucht worden.
Die Autobahn GmbH Westfalen ist für das südliche Niedersachsen, den Norden von NRW und Teile Hessens bis Gießen verantwortlich. Zum Zuständigkeitsgebiet zählt auch die bei winterlichen Straßenverhältnissen berüchtigte «Sauerlandlinie» A 45. Sie umfasse in seinem Gebiet an die 60 Talbrücken, an denen Straßen besonders leicht vereisten.
Je nach Stärke des Schneefalls könnten Straßenwärter auch an ihre Grenzen stoßen. «Wenn sich Lastwagen mit Sommerreifen an Steigungen quer stellen, geht auch nichts mehr», sagte Löchter. Er appellierte an die Autofahrer, nur mit vollem Tank, Winterreifen und Decken zum Wärmen für alle Fälle loszufahren. Sie sollten außerdem überlegen, ob die Fahrt wirklich notwendig ist.
Die Deutsche Bahn versetzte Schneeräumtrupps in NRW in Bereitschaft und verteilte Einsatzfahrzeuge über ihr Netz, um trotz der erwarteten Schneefälle einen möglichst reibungslosen Zugverkehr sicherzustellen. «Trotz aller Vorbereitungen ist es nicht auszuschließen, dass es zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen kann», teilte sie am Freitag mit. Die Bahn richtete am Freitag einen Presse-Blog zur Information ihrer Kunden ein. Fernverkehrstickets könnten kostenlos storniert werden, teilte sie mit.
Bundesweit seien 10 000 Mitarbeiter in Bereitschaft versetzt worden, um Bahnsteige von Schnee und Eis zu befreien. Fast alle Weichen seien beheizt und viele außerdem noch mit Abdeckungen versehen, um sie vor Schneeverwehungen zu schützen, teilte ein Bahnsprecher mit.
Während im Norden vor allem starke Schneefälle erwartet werden, soll es weiter südlich in Südwestfalen, im Ruhrgebiet und in weiten Teilen des Rheinlands sehr glatt werden. Dort könne Schneefall in gefrierenden Regen übergehen. Bis Sonntagabend müsse verbreitet mit Glatteis auf Straßen und Wegen gerechnet werden, warnte der DWD. «Es kann zu erheblichen Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr kommen», kündigten die Wetterexperten für diese Region an. Außerdem bestehe die Gefahr von Eisbruch. «Schäden an Vegetation und Infrastruktur lassen sich dabei nicht ausschließen.» Nur Regen erwarten die Experten dagegen in der Eifel.
Welche Regionen genau von Schnee und Glatteis betroffen sein werden, war am Freitagnachmittag noch unsicher. Entsprechende Warnungen will der DWD am Samstag und Sonntag bekanntgeben. Wann der Schneefall im Norden endet, war ebenfalls noch offen. «Es wird wahrscheinlich den ganzen Sonntag viel schneien», sagte DWD-Meteorologe Markus Winkler. Erst am Abend oder in der Nacht zum Montag werde der Schneefall Richtung Norden abziehen.
Einige Kreise im Norden von NRW halten es für möglich, dass der viele Schnee auch am Montag noch für Behinderungen sorgen könnte. In den Kreisen Borken, Warendorf und Steinfurt haben Senioren mit Impftermin daher die Möglichkeit, auch erst Dienstag zum jeweiligen Impfzentrum zu fahren. Bescheid sagen muss man dafür nicht. Betroffene sind aber gebeten, am Dienstag dann schon bis 14.00 Uhr zu kommen.
«Dieses Angebot sollte wirklich nur dann genutzt werden, wenn der Verkehr am Montag nahezu zum Erliegen kommt», erklärte der Leiter der Stabsstelle Corona beim Kreis Steinfurt, Karlheinz Fuchs. Längere Wartezeiten am Impfzentrum müssten dann eingeplant werden. Eine zusätzliche An- oder Rückmeldung sei nicht erforderlich, betonte der Kreis.
© dpa-infocom, dpa:210205-99-320548/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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