Anwaltschaft will neue Entscheidung

22. Januar 2021 ©
22. Januar 2021 ©
Nachdem das Amtsgericht Weimar die im Frühjahr verhängten Kontaktbeschränkungen für verfassungswidrig erklärt hat, geht die Staatsanwaltschaft Erfurt nun gegen diese Entscheidung vor. Die Staatsanwaltschaft habe beim Amtsgericht den Antrag auf Zulassung einer Rechtsbeschwerde eingereicht, sagte der Sprecher der Behörde, Hannes Grünseisen, am Freitag in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur.
Erfurt (dpa/th) - Nachdem das Amtsgericht Weimar die im Frühjahr verhängten Kontaktbeschränkungen für verfassungswidrig erklärt hat, geht die Staatsanwaltschaft Erfurt nun gegen diese Entscheidung vor. Die Staatsanwaltschaft habe beim Amtsgericht den Antrag auf Zulassung einer Rechtsbeschwerde eingereicht, sagte der Sprecher der Behörde, Hannes Grünseisen, am Freitag in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur. Die Staatsanwaltschaft wolle erreichen, dass das Urteil des Amtsgerichts mit den ihm zugrunde liegenden Feststellungen aufgehoben werde. Die Sache solle zu einer neuen Verhandlung und Entscheidung an einen anderen Richter zurückverwiesen werden.
Das Amtsgericht hatte in einem am Mittwoch bekanntgemachten Urteil entschieden, dass ein zentrales Element des Lockdowns aus dem Frühjahr in Thüringen nicht rechtmäßig gewesen sei: das Kontaktverbot. Dessen damalige Anordnung sei verfassungswidrig gewesen, hieß es in einer Mitteilung des Gerichts. Es sei damit «nichtig» gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
In seinem Urteil argumentiert das Gericht unter anderem, die damalige Corona-Verordnung sei verfassungswidrig gewesen, weil das Infektionsschutzgesetz keine ausreichende Rechtsgrundlage für solch weitreichende Regelungen wie das Kontaktverbot gebildet habe. Das Gesetz ist inzwischen als Reaktion auf derartige, schon in der Vergangenheit vorgetragene Kritik präzisiert worden. Zudem habe die Anordnung des Kontaktverbots gegen die Menschenwürde verstoßen und sei nicht verhältnismäßig gewesen, argumentiert das Gericht.
Grünseisen sagte, diese Entscheidung sei «zur Fortbildung des Rechts und zur Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung zu überprüfen». Dies sei umso mehr geboten, weil die Kontaktbeschränkungen weiter gelten. Eine einheitliche Rechtsprechung zu deren Verfassungsmäßigkeit sei vonnöten.
Inzwischen ist die Infektionslage in Thüringen deutlich dramatischer als im Frühjahr vor einem Jahr und der Freistaat gilt als eines der bundesweit am heftigsten von der Pandemie betroffenen Bundesländer.
© dpa-infocom, dpa:210122-99-128275/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Das könnte Sie auch interessieren ...

merkur.de

Polizeieinsatz: Zugverkehr gestört

Zugverkehr, Nordhaus, Freitagvormittag, Landespolizeiinspektion, Polizeieinsatz, Bahnsprecher, Nordhausen, Grund, Laut, Anordnung Der Zugverkehr zwischen Erfurt und Nordhausen ist seit dem späten Freitagvormittag unterbrochen. Grund sei eine behördliche Anordnung, sagte ein Bahnsprecher. Laut der Landespolizeiinspektion Nordhaus ... mehr ... 12. April 2024

insuedthueringen.de

Hassberge Wohlfühlmassage als Anerkennung für die Arbeit

Nähkursen, Leiterin, Alban, Anerkennung, Leitung, Gädheim, Außenstelle, Abläufen, Arbeit, Frühjahr Agnes Alban habe im Frühjahr 1999 die Leitung der VHS-Außenstelle Gädheim übernommen. Als Leiterin von Nähkursen sei sie mit vielen Abläufen bereits vertraut gewesen. Obwohl die große ... mehr ... 10. April 2024

saechsische.de

Bei Festnahme Bundespolizist gewürgt: Schleuser muss über drei Jahre hinter Gitter

Festnahme, Jahre, Görlitz, Görlitzer, Leben, Nun, Amtsgericht, Bundespolizist, Staatsanwaltschaft, Mann Die Staatsanwaltschaft Görlitz warf dem Mann unter anderem vor, das Leben von 13 Flüchtlingen gefährdet zu haben. Nun verurteilte ihn das Görlitzer Amtsgericht. mehr ... 3. April 2024

emsvechtewelle.de

Haftstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung gegen 29-jährigen Mann aus Lingen

Osnabrücker, Körperverletzung, Amtsgerichtes, Urteil, Juli, Mann, Haftstrafe, Lingen, Jahres, Landgericht In einem Berufungsverfahren hat das Osnabrücker Landgericht ein Urteil des Lingener Amtsgerichtes vom 6. Juli vergangenen Jahres aufgehoben und neu gefasst. In dem Fall hatte das Amtsgericht einen ... mehr ... 3. April 2024

swr.de

auf Whatsapp teilen auf Facebook teilen beim Kurznachrichtendienst X teilen per Mail teilen

Kurznachrichtendienst, Villingen, Mail, Amtsgericht, Whatsapp, Schwenningen, Urteil, Mann, Tiefgarage, Feuerwehrmann Verurteilung statt Freispruch: Das Amtsgericht Villingen-Schwenningen hat eine Bewährungsstrafe gegen einen Feuerwehrmann verhängt. Der Mann hat laut Urteil sein eigenes Auto in einer Tiefgarage angez ... mehr ... 19. April 2024

emsvechtewelle.de

Diebstahl von Firmengelände im Emsland: Zwei Männer vom Amtsgericht Lingen verurteilt

Amtsgericht, Lingen, Männer, Firmengelände, Sachbeschädigung, Angeklagten, Zwei, Staatsanwaltschaft, Tateinheit, Emsland Das Amtsgericht Lingen hat gestern zwei Männer wegen Diebstahls in Tateinheit mit Sachbeschädigung verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten schweren Bandendiebstahl vorgeworfen. mehr ... 16. April 2024

oberberg-aktuell.de

Gewalttätige Brüder: Viele Vorwürfe und eine Entschuldigung

Brüder, Gewalttätige, Carst, Richter, Verhandlungstag, Entschuldigung, Vorwürfe, Urteil, Waldbröl, Prozess Im Prozess gegen zwei irakische Brüder am Amtsgericht Waldbröl ( OA berichtete) ist es am zweiten Verhandlungstag zu keinem Urteil gekommen. Das Jugendschöffengericht um den Vorsitzenden Richter Carst ... mehr ... 11. April 2024

expand_less