Zuckmayer-Medaille für Lyrikerin Nora Gomringer
18. Januar 2021
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Die Dichterin Nora Gomringer wird heute (19.00 Uhr) mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt ihre Verdienste um die deutsche Sprache.
Mainz (dpa/lrs) - Die Dichterin Nora Gomringer wird heute (19.00 Uhr) mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt ihre Verdienste um die deutsche Sprache. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) verleiht die Medaille in einer online übertragenen Feierstunde im Staatstheater Mainz.
Die im Saarland gebürtige Lyrikerin leitet das Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg und arbeitet in unterschiedlichen literarischen Gattungen. Neben dem Schreiben von Büchern engagiert sie sich in der Poetry-Slam-Szene und in Aufführungen mit einer engen Verbindung von Text und Musik.
«Lyrik und die Beschäftigung mit Lyrik sind Entfessler von Superkräften», sagte Gomringer vor der Preisverleihung der Deutschen Presse-Agentur. Sie meine das ganz faktisch: «Ohne gelesene Texte, die mich zu bestimmten Zeiten in meinem Leben erreicht haben, wäre ich nicht mehr am Leben.» Lyrik und ihre Vermittlung seien wie alle Künste auf Platz und Gelegenheit angewiesen, damit sie auch etwas bewirken könnten.
Mit Blick auf das mit dem Preis verbundene Weinfass sagte Gomringer: «40 Liter Wein als Gabe und eine generelle Nicht-Dotierung des Preises irritieren einen Künstler, der keinen Alkohol trinkt und natürlich unzählige Absagen und Aufschiebungen von Auftritten hinnehmen musste. Gerade in diesen Zeiten, da es ums Überleben geht.» Aber es seien auch Zeiten, in denen es um um «Sichtbarkeiten» gehe, auch aus der Distanz, trotz der Distanz.
Der seit 1979 vergebene Literaturpreis des Landes erinnert an den in Nackenheim bei Mainz geborenen Schriftsteller Carl Zuckmayer (1896-1977). Der Preis ging unter anderem an den Schweizer Autor Friedrich Dürrenmatt (1984), den Mainzer Lyriker und Liedermacher Hanns Dieter Hüsch (1989), die Poetin Hilde Domin (1992), den Schauspieler Mario Adorf (1996), die Schriftstellerin Herta Müller (2002) und den Filmemacher Edgar Reitz (2004).
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH