Brandenburgs Linksfraktionschef Walter warnt
16. Januar 2021
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Brandenburgs Linksfraktionsvorsitzender Sebastian Walter dringt auf eine schnelle Lösung für den Transport älterer Menschen zu den Corona-Impfungen. «Ich würde sagen, dass aus dem Impfchaos jetzt droht, eine Impflotterie zu werden», sagte Walter der Deutschen Presse-Agentur.
Potsdam (dpa/bb) - Brandenburgs Linksfraktionsvorsitzender Sebastian Walter dringt auf eine schnelle Lösung für den Transport älterer Menschen zu den Corona-Impfungen. «Ich würde sagen, dass aus dem Impfchaos jetzt droht, eine Impflotterie zu werden», sagte Walter der Deutschen Presse-Agentur. «Da zählt jeder Tag. Es gibt immer noch keine Klärung, was jetzt eigentlich passiert, wenn die Menschen nicht von selbst zu den Impfungen kommen.» Das müsse über Krankentransporte und Taxis organisiert werden, damit Menschen zu den Impfzentren kämen, die allein nicht in der Lage seien. Außerdem müssten Corona-Risikogruppen von Kommunen für Termine angeschrieben werden. Walter hatte der rot-schwarz-grünen Landesregierung Scheitern vorgeworfen, Kritik kam auch aus anderen Fraktionen und von Kommunen.
Die Landesregierung von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte am Mittwoch mit Landräten und Oberbürgermeistern mehrere Punkte vereinbart, damit das Impfen besser vorankommt. Geplant sind 18 statt elf Impfzentren - eines in jedem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt bis möglichst Ende Februar. Bisher fehlten Zentren in den Kreisen Prignitz, Havelland, Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz. Mehr mobile Impfteams sollen das Impfen in Pflegeheimen verstärken. Zusätzlich sollen auch Krankenhäuser sowie Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes Unterstützung leisten. Für ältere Menschen, die schlecht mobil sind, soll ein wohnortnahes Angebot bereitstehen.
Der Linksfraktionschef wertete positiv, dass die Landesregierung einen Schwerpunkt bei der Impfung von Alten- und Pflegeheimen setzen will. «Wir bekommen jeden Tag Nachrichten, dass ältere Menschen an Covid erkranken in den Altenheimen, dass es immer wieder Ausbrüche gibt und dass auch Menschen sterben», sagte Walter. «Insgesamt aber reichen die Ergebnisse nicht aus, denn es sind nicht mehr als Absichtserklärungen.» Nötig sind aus seiner Sicht klare zeitliche Vorgaben. «Es geht darum, die Zusagen, die wir gemacht haben als Politik, auch wirklich einzuhalten.» Bis Mitte Februar sollen nach den Plänen von Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) alle Pflegeheimbewohner geimpft werden, bis zum Sommer möglichst 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung - das sind 1,5 bis 1,75 Millionen Menschen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH