Totschlagsprozess fortgesetzt
14. Dezember 2020
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Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer fünffachen Mutter in Freiberg haben Sozialarbeiter und Betreuer der Kinder vor Gericht über deren Schilderungen der Bluttat berichtet. «Mit dem Messer hat Papa die Mama totgemacht», habe eines der Kinder erzählt.
Chemnitz (dpa/sn) - Im Prozess um den gewaltsamen Tod einer fünffachen Mutter in Freiberg haben Sozialarbeiter und Betreuer der Kinder vor Gericht über deren Schilderungen der Bluttat berichtet. «Mit dem Messer hat Papa die Mama totgemacht», habe eines der Kinder erzählt. Mitunter hätten sie das Geschehen vom Abend des 19. Mai nachgespielt und gezeigt, wo der Vater ihre Mutter verletzt habe. Nur einer der Jungs habe anfangs behauptet, seine Mutter habe sich selbst verletzt. Später habe er seinem Pflegevater anvertraut, sein Vater habe ihm gedroht und diese Version eingetrichtert. Übereinstimmend berichteten die Sozialarbeiter, dass die Kinder traumatisiert seien und etwa von Alpträumen geplagt würden.
Des Totschlags angeklagt ist der Ehemann des Opfers. Die Anklage wirft ihm vor, im Streit mindestens sieben Mal mit einem Küchenmesser auf seine Frau eingestochen zu haben. Die Frau wurde dabei tödlich verletzt. Im Prozess vor dem Landgericht Chemnitz hatte der 39-Jährige beteuert, zu keiner Zeit auf seine Frau eingestochen zu haben. Vielmehr habe sich die 33-Jährige im Laufe eines Streits in der Wohnung ein Messer geschnappt und damit «wie von Sinnen» in den Bauch gestochen. Die beiden Eheleute stammen aus Afghanistan.
Anders als zunächst geplant, verzichtete die Verteidigung am Montag auf die Anhörung der Kinder vor Gericht und zog einen entsprechenden Antrag zurück. Den Kindern - das älteste ist nach früheren Angaben neun Jahre alt - wurde so eine Aussage erspart. Es wurde erwartet, dass der Prozess noch am Montag zu Ende geht.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH