Aufbau der Corona-Impfzentren im Norden ist in vollem Gange
2. Dezember 2020
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Der Aufbau der Corona-Impfzentren in Schleswig-Holstein geht in die entscheidende Phase. Sie sollen vom 15.
Kiel (dpa/lno) - Der Aufbau der Corona-Impfzentren in Schleswig-Holstein geht in die entscheidende Phase. Sie sollen vom 15. Dezember an in allen Kreisen und kreisfreien Städten einsatzbereit sein. Am Mittwoch gaben die Kreise Segeberg und Rendsburg-Eckernförde Einblick in die Arbeiten, bei denen auch die Bundeswehr hilft.
In Wahlstedt (Kreis Segeberg) etwa wird eine Tennishalle umgebaut. In Gettorf ist es ein Areal, das zunächst für eine Schule und später für eine Flüchtlingsunterkunft konzipiert war. Wie das Gesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte, soll es nunmehr im Land 29 Impfzentren geben. Zunächst waren 28 angekündigt worden. Jetzt bekommt Norderstedt ein weiteres.
«Wir werden bereit sein, sobald ein Covid-19-Impfstoff verfügbar ist», hatte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) Ende November angekündigt. In den Zentren sind laut Ministerium zwei bis acht sogenannte Impflinien vorgesehen. Diese umfassen alle Schritte einer Impfung - von der Anmeldung und Registrierung über die Aufklärung, die Impfung selbst bis hin zu Dokumentation und Nachbeobachtung.
Auch ehemalige Krankenhäuser, Supermärkte und Jugendtreffs werden im Norden zu Impfzentren. In Itzehoe ist es ein ehemaliger Indoor-Spielplatz, in Lübeck das Foyer der Musik- und Kongresshalle. Dort sollen bis zu 1000 Impfungen am Tag erledigt werden.
In Gettorf und in Büdelsdorf werden wie auch in Wahlstedt jeweils vier Impflinien eingerichtet. Dies ermöglicht pro Zentrum bei Öffnungszeiten von bis zu zehn Stunden insgesamt 500 bis 600 Impfungen am Tag. Das Gesundheitsministerium rechnet derzeit mit möglichen 300 000 bis 400 000 Impfungen im Monat. Wie viele es tatsächlich sein werden, hängt davon ab, was die Impfzentren tatsächlich schaffen, wie viele Menschen sich impfen lassen wollen und in welchem Umfang Impfstoff vorhanden sein wird.
Konkret sieht die Aufteilung in der Wahlstedter Tennishalle beispielsweise so aus: Vier Impflinien bedeuten, dass es einen zentralen Anmelde-/Wartebereich gibt; vier separate Bereiche für Aufklärungsgespräche vor einer Impfung; vier separate Impfbereiche und einen zentralen Beobachtungsbereich für die Zeit nach der Impfung. Dort sollen sich die Geimpften im Anschluss 15 bis 30 Minuten für den Fall aufhalten, dass beispielsweise allergische Reaktionen auftreten.
Wie eine Sprecherin der Kreisverwaltung Segeberg sagte, könnten pro Stunde und Impflinie etwa zwölf Menschen geimpft werden. Die Gesamtzahl hänge aber von weiteren Faktoren ab, beispielsweise von der Öffnungsdauer, die noch nicht abschließend festgelegt sei. Sie soll zwischen acht und zehn Stunden am Tag liegen. Die Termine würden über ein Managementsystem des Landes vergeben.
Der Kreis hat einen Messebauer beauftragt, einzelne Kabinen aus Messewänden einzurichten. Der Kreis kümmere sich um Einrichtung, Möbel, Beleuchtung, Müllentsorgung, IT und alles, was für den Betrieb notwendig ist, erläuterte die Sprecherin. Ein weiteres Impfzentrum im Kreis entsteht außer dem erwähnten in Norderstedt noch in Kaltenkirchen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH