Reinigungsbranche macht Front gegen Rekommunalisierung
2. Dezember 2020
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Die Reinigungsbranche hat mit Empörung auf Forderungen reagiert, die Säuberung der Berliner Schulen und anderer öffentlicher Gebäude zu rekommunalisieren. «Reinigung ist mit Sicherheit keine hoheitliche Aufgabe», erklärte der Geschäftsführer Politik des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks, Christopher Lück, am Mittwoch.
Berlin (dpa/bb) - Die Reinigungsbranche hat mit Empörung auf Forderungen reagiert, die Säuberung der Berliner Schulen und anderer öffentlicher Gebäude zu rekommunalisieren. «Reinigung ist mit Sicherheit keine hoheitliche Aufgabe», erklärte der Geschäftsführer Politik des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks, Christopher Lück, am Mittwoch. «Keine Schule wird sauberer, weil Reinigung verstaatlicht wird.»
Die jüngst von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der neuen SPD-Chefin Franziska Giffey vorgetragene Forderung sei zudem «zutiefst heuchlerisch», meinte Lück. «Es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand in Berlin billig ausschreibt, sich aber dann wundert, wenn Schulen zum Teil verdreckt sind. Die Reinigung werde dann besser, wenn mit ordentlichen Leistungsverzeichnissen und auskömmlichem Budget ausgeschrieben werde. «Das darf die Berliner Politik gerne anpacken, bisher war von diesem Ansatz wenig zu spüren.»
Am Dienstag hatte sich Verdi für die Rekommunalisierung der Reinigung öffentlicher Gebäude stark gemacht. Die Privatisierung dieser Tätigkeiten im Rahmen der Sparbemühungen vergangener Jahre und Jahrzehnte habe sich weder qualitativ noch organisatorisch bezahlt gemacht. Unter dem Strich sei die Erledigung dieser Aufgaben durch eigenes Personal günstiger und besser. Giffey hatte am vergangenen Freitag auf einem SPD-Parteitag gesagt, sie wünsche sich eigene Reinigungskräfte an den Schulen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH