Städtetag fordert Stufenplan für Schulen
11. November 2020
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Im Streit um Konzepte für den Schulbetrieb bei rasant steigenden Corona-Zahlen hat der Städtetag NRW von der Landesregierung einen landesweit einheitlichen Stufenplan gefordert. «Dass das Schulministerium bisher nur auf Präsenzunterricht besteht und ein Wechselmodell mit Distanzunterricht ablehnt, ist nicht nachzuvollziehen und risikobehaftet», sagte der Vorsitzende des Städtetages Nordrhein-Westfalen, Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD), der Deutschen Presse-Agentur.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Streit um Konzepte für den Schulbetrieb bei rasant steigenden Corona-Zahlen hat der Städtetag NRW von der Landesregierung einen landesweit einheitlichen Stufenplan gefordert. «Dass das Schulministerium bisher nur auf Präsenzunterricht besteht und ein Wechselmodell mit Distanzunterricht ablehnt, ist nicht nachzuvollziehen und risikobehaftet», sagte der Vorsitzende des Städtetages Nordrhein-Westfalen, Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD), der Deutschen Presse-Agentur.
Der Streit um den Schulbetrieb in Solingen zeige, dass es ungelöste Fragen zwischen Städten und Land gebe. «Ich sehe eine erhebliche Unruhe in zahlreichen NRW-Städten über die Haltung des Landes, weil die Regelungen nicht flexibel genug sind», sagte Clausen. Auch wenn die Schulen bisher keine Corona-Hotspots seien, müssten immer häufiger Schüler und Lehrkräfte in Quarantäne.
Die schwarz-gelbe NRW-Landesregierung hatte der Stadt Solingen untersagt, die Klassen an den weiterführenden Schulen wegen der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen zu halbieren und die Schüler im Wechsel daheim und in den Schulräumen zu unterrichten. Als Grund hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Bildungsgerechtigkeit genannt. Laut Verordnung des NRW-Schulministeriums kann eine Schule erst dann Distanzunterricht beantragen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Die Schulministerin müsse den Städten praxistaugliche Maßnahmen an die Hand geben, damit Schulen auf steigende Infektionszahlen angemessen reagieren können, so Clausen. Hessen und Niedersachsen etwa hätten schon Vorsorge mit einer Stufenregelung getroffen. «Das sollte sich das Land als Vorbild nehmen», sagte Clausen. In Hessen zum Beispiel gebe es je nach Infektionslage vier Stufen von einem angepassten über einen eingeschränkten Regelbetrieb bis hin zu einem Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht und schließlich nur Distanzunterricht.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH