Unimedizin Greifswald startet Studie
4. November 2020
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Die Universitätsmedizin Greifswald will ein genaues Bild von der Verbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns erhalten. Dazu startete sie eine Studie mit 1000 Probanden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.
Greifswald (dpa/mv) - Die Universitätsmedizin Greifswald will ein genaues Bild von der Verbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung Mecklenburg-Vorpommerns erhalten. Dazu startete sie eine Studie mit 1000 Probanden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. «Die Studie ist eine der ersten Langzeituntersuchungen zur Verbreitung von Sars-CoV-2 in der Bevölkerung», sagte der Krankenhaushygieniker der Universitätsmedizin, Nils-Olaf Hübner.
Die neue Studie basiert auf der Studie SHIP (Study of health in Pomerania), die seit 1997 die Bevölkerung in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald detailliert untersucht. Seit dem 1. Oktober werden 500 Probanden aus dieser SHIP-Kohorte eingebunden und in den kommenden zwei Jahren regelmäßig auf Sars-CoV-2 untersucht. Zusätzlich sollen sie mit Hilfe eines Fragebogens zur Symptomatik, eigenem Verhalten und Risikowahrnehmung, Erwartung zum weiteren Verlauf der Pandemie sowie der Zustimmung zu Präventionsmaßnahmen befragt werden. Die Befragung und die Antikörpertestung werden monatlich wiederholt. Weitere 500 Probanden werden zusätzlich per Fragebogen und Antikörpertest einbezogen. Für die Studie wird ein neues, von dem Dassower Unternehmen Euroimmun entwickeltes Testverfahren genutzt, das es den Probanden ermöglicht, das Probenmaterial selbst zu Hause zu gewinnen. Sie können es dann per Post an das Studienzentrum senden. Die aus der Studie gewonnenen Daten werden kontinuierlich ausgewertet. «So entstehen monatliche Berichte, die uns Hilfestellung bei weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie geben», sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt. Die Gesamtkosten in Höhe von gut einer Million Euro werden vom Land mit rund 939 000 Euro gefördert.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH