Hessische Wirtschaft kritisiert Aktionen von A49-Gegnern
26. Oktober 2020
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26. Oktober 2020
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Die erneuten Protestaktionen an Autobahnbrücken gegen den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen stoßen in der hessischen Wirtschaft auf Kritik. «Wir sehen mit Sorge, dass der Protest zunehmend in weitere Teile der Wirtschaft und des Verkehrs eingreift.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Die erneuten Protestaktionen an Autobahnbrücken gegen den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen stoßen in der hessischen Wirtschaft auf Kritik. «Wir sehen mit Sorge, dass der Protest zunehmend in weitere Teile der Wirtschaft und des Verkehrs eingreift. Damit schaden diese Aktionen dem Wirtschaftsstandort Hessen», erklärte Robert Lippmann, Geschäftsführer des Hessischen Industrie- und Handelskammertages (HIHK), am Montag in Wiesbaden. Am Morgen hatten sich Umwelt- und Klimaschützer an drei Autobahnbrücken im Rhein-Main-Gebiet abgeseilt und so Sperrungen ausgelöst, es kam zu Behinderungen im Berufsverkehr.
Der Lückenschluss der A49 habe alle demokratischen Prozesse durchlaufen, längst bestehe Baurecht, betonte Lippmann. Die Wirtschaft und viele Menschen in der Region warteten bereits seit 40 Jahren auf das Projekt. Nord- und Mittelhessen würden besser angebunden, Anwohner und Pendler entlastet und der Wirtschaftsverkehr deutlich effizienter. Es sei daher wichtig, dass der A49-Ausbau erfolgreich abgeschlossen werde. «Dieses Projekt ist längst zu einem Symbol geworden über die hessischen Grenzen hinaus. Die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes und die Rechtssicherheit für hessische Betriebe stehen in Frage, wenn auch mehrfach demokratisch legitimierte Infrastrukturprojekte nicht mehr realisiert werden können.»
Für das Autobahnprojekt werden im Herrenwald nahe Stadtallendorf im Landkreis Marburg-Biedenkopf derzeit Bäume gerodet, auch im Dannenröder Forst bei Homberg/Ohm stehen Fällarbeiten an. Um dies zu verhindern und zu verzögern, hatten sich Aktivisten in Baumhäusern in den beiden Waldstücken eingerichtet. Aus ihrer Sicht steht das Autobahnprojekt einer Verkehrswende entgegen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH