«Das frierende Klassenzimmer» ist kein Corona-Konzept
22. Oktober 2020
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Die Schulen sind aus Sicht der -Opposition in Nordrhein Westfalen nach den Herbstferien keineswegs ausreichend gegen die grassierende Corona-Infektionsgefahr geschützt. Maskenpflicht im Unterricht, unpraktikable Anweisungen zum Lüften und ein bürokratisches Luftfilter-Förderprogramm reichten nicht, kritisierte der Schulexperte der -Landtagsfraktion, Jochen Ott, am Donnerstag in Düsseldorf.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Schulen sind aus Sicht der -Opposition in Nordrhein Westfalen nach den Herbstferien keineswegs ausreichend gegen die grassierende Corona-Infektionsgefahr geschützt. Maskenpflicht im Unterricht, unpraktikable Anweisungen zum Lüften und ein bürokratisches Luftfilter-Förderprogramm reichten nicht, kritisierte der Schulexperte der -Landtagsfraktion, Jochen Ott, am Donnerstag in Düsseldorf.
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) setze mit ihren merkwürdigen Stoß- und Querlüftungsvorgaben in der Herbst- und Wintersaison auf «das frierende Klassenzimmer». Rückmeldungen aus der Lehrer- und Elternschaft zeigten in seltener Einigkeit: «Decken im Klassenzimmer verteilen - kann man machen, ist aber kein Konzept», bemängelte der Fraktionsvize. Gebauer verfolge allenfalls «ein rheinisches Konzept», frei nach dem Motto: «Et hätt noch immer jot jejange».
Ab 35 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen seien eine Verkleinerung der Klassen und ein rollierendes Schichtsystem im Unterricht unabdingbar, unterstrich Ott. Dafür ließen sich systematisch außerschulische Lernorte einbinden - etwa in Kooperation mit Jugendeinrichtungen oder der Kirche. In der Ausnahmesituation könnten Lehramtsstudierende im Praxissemester sowie Akteure aus der Jugendhilfe und Kultur rekrutiert werden, schlug er vor.
Die Schulministerin halte stattdessen stoisch an Lehrplänen und Regelabschlüssen fest. «Man will Normalität um jeden Preis.» Einen Plan B für noch schlimmere Infektionslagen gebe es nicht. Genau dieses Defizit werde dann aber zu Schulschließungen führen, prognostizierte Ott.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH