Experten sehen mit Energiewende große Chancen für Jobs
29. September 2020
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Wissenschaftler und Experten sehen mit der Energiewende ein großes Jobpotenzial auch in der Lausitz. Die Energieversorgung werde kleinteiliger und benötige mehr Handwerksarbeitsplätze, sagte Professor Dirk Uwe Sauer vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik an der Universität Aachen.
Spremberg (dpa/bb) - Wissenschaftler und Experten sehen mit der Energiewende ein großes Jobpotenzial auch in der Lausitz. Die Energieversorgung werde kleinteiliger und benötige mehr Handwerksarbeitsplätze, sagte Professor Dirk Uwe Sauer vom Lehrstuhl für Elektrochemische Energiewandlung und Speichersystemtechnik an der Universität Aachen. «Die Arbeitsplätze im Energiesektor werden sich in Summe ausweiten.» Sauer war am Dienstag einer der Gäste der Lausitzrunde am Kraftwerksstandort und Industriepark Schwarze Pumpe in Spremberg. Die Bürgermeister der Kommunen in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen in Brandenburg und Sachsen hatten sich Wissenschaftler und Energieexperten eingeladen, um sich Perspektiven für die Energiewende aufzeigen zu lassen.
Auch Simon Müller, Leiter Energiesysteme der europaweit tätigen Enertrag AG, sieht in der Umstellung auf erneuerbare Energien großes Potenzial für die Region. Die spezifische Chance der Lausitz sei, durch die Umstellung auf erneuerbare Energien und deren lokale Nutzung, die Jobs, die noch im «fossilen System» seien, in das 21. Jahrhundert herüberzuholen, so Müller. Oben drauf komme noch die weitere Wertschöpfungstiefe im Wasserstoffbereich und der Elektrolyse-Herstellung.
Im Industriepark Schwarze Pumpe soll in den Jahren 2023/2024 der Bau einer Demonstrationsanlage für ein wasserstoffbasiertes Speicherkraftwerk starten. Das Kraftwerk soll die künftige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energieträger und mit Wasserstoff als chemischem Speicher sichern und so in Zukunft die fossilen Kraftwerke ersetzen. 2025 soll die Anlage in Betrieb gehen.
Laut einer Studie des Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbandes im Auftrag des Brandenburger Wirtschaftsministeriums könnten allein durch die Ansiedlung von Herstellern, die etwa zehn Prozent des deutschen Marktes bedienten, in Brandenburg 3500 bis 7000 Arbeitsplätze entstehen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH